Es gibt sie, diese Lieder, die dich mitten ins Herz treffen und als Tränen den Wangen hinablaufen. So ein Lied für mich ist “One” in der Version von U2 & Mary J Blige.
Lange Zeit war es für mich nicht möglich und noch längere Zeit unerträglich dieses Musikstück zu hören. Allein die ersten instrumentalen Klänge sorgten dafür, dass wahre Sturzbäche aus meinen Augen tropften. Die Geschichte dazu:
2006 war unser Jahr! Mein Mann und ich zogen zusammen, ergatterten Tickets für ein WM-Gruppenspiel von Italien in der nächstgelegenen Stadt. Meine Nichte kam auf die Welt. Wir hatten Freunde, gingen aus und lebten. Wir planten unseren Urlaub – 3 Wochen Italien und das erste Mal die Reise entspannt im Flugzeug. Aufregung pur.
Das unbeschwerte Leben durfte ich in Italien noch ganze 3 Tage genießen.
In der letzten Nacht, bevor alles anders wurde, fuhren wir in die Stadt, feierten, aßen Pizza und Eis und genossen das Dolce Vita. Immer wieder lief “One” in der Playlist der Restaurants und Eisdielen. Auch auf der Heimfahrt lief es im Radio. Was ich in diesem Augenblick nicht wusste oder ahnte: Mein Vater kämpfte da schon hart ums überleben.
Der nächste Tag veränderte mein Leben, nichts würde jemals wieder so sein wie es vorher war. Mit einem Schlag war die Unbeschwertheit aus meinem Leben verschwunden und ich musste mich der Realität stellen, ohne meinen Vater zu sein.
Es war eine harte Zeit und ich verband damit lange “One” von U2 und Mary J Blige.
Heute, knapp 18 Jahre später, ist es mir zumindest möglich, das Lied zu hören ohne in Tränen auszubrechen. Ich habe Abstand gewonnen zu diesem, für mich traumatischen Erlebnis. Und nur noch manchmal tut der Verlust meines Vates so weh, das sich mir alles zusammenzieht vor Schmerz.
Eure Alexa
Liebe Sabine, danke für deine aufmunternden Worte. Ja, ich habe meine Rasselbande wieder und versuche mich über das Chaos zu…