Alexas Welt der Tiere… “Und dann kam Cookie!”

Als ich Cookie als Katzenbaby das erste Mal sah, war ich so verzaubert, das ich dachte, ich sei bereit für eine neue Katze in meinem Leben. Ihre “Batman-Ohren”, die Zeichnung des Fells, das Gesichtchen, alles traf mich direkt im Herz.

Nachdem ich am 6. Juni 2017 meine geliebte Pünktchen über die Regenbogenbrücke gehen lassen musste, wollte ich niemals mehr einer Samtpfote ein zu Hause geben. Der Schmerz sie kurz nach Peppino zu verlieren war groß und ich kam nicht gut damit zurecht.
Doch mit den Jahren wuchs der Wunsch das Abenteuer “Katze” wieder erleben zu dürfen.
Nachdem Cookie mein Herz erobert hatte, ging alles ganz schnell. Ich/Wir fuhren häufig zu den Besitzern der Mutterkatze und ich freundete mich mit Cookie an.
Unserer Tochter sagten wir nichts von dem potentiellen neuen Haustier, zu schwer hatte sie der Verlust von Pünktchen getroffen. Es sollte eine kleine Überraschung werden.
Mir war von Anfang an bewusst, dass ich mich um die Bedürfnisse des Kätzchens kümmern würde. Ein Kind ist der vollen Verantwortung gegenüber einem Geschöpf, egal ob Hund, Katze, Maus, nicht gewachsen. Es obliegt immer den Erwachsenen sich darum zu kümmern. So kam es dann auch.

Der Tag, an dem wir Cookie abholten war super emotional für mich. Zum einen kam die Mutterkatze zu Cookie und leckte ihr nochmal übers Gesicht, so nach dem Motto “Machs Gut, Kleines” Mein Mamaherz brach ein wenig und ich musste die Tränen zurückhalten. Kleine Zweifel kamen auf: “Ist es richtig Cookie mitzunehmen? Bin ich tatsächlich bereit?” Der Transportkorb den wir für Cookie hergerichtet hatten, hatte schon Peppino und auch Pünktchen Sicherheit bei Autofahrten geboten und ich musste auf der Fahrt nach Hause an die Transporte von Pünktchen und Peppino denken. Die beiden waren allgegenwärtig.

Den Moment, als wir die Haustür aufschlossen und Amy grinsend und glücklich die Treppe heruntergeschossen kam, werde ich nie vergessen. Amy war mehr als 2 Jahre die alleinige Herrin im Haus gewesen und ich war immer der Meinung, dass ihr das gut tut. Ihre Reaktion auf Cookies Ankunft strafte diese Annahme mit Lügen. Ich sage euch, Hunde können Lächeln, denn Amy tat es an diesem Tag!

Cookie war über ihre neue struppelige Weggefährtin nicht sehr erfreut und fauchte und spuckte. Meine Freude bekam die nächsten Tage einen Dämpfer nach dem anderen. Cookie wollte sich nicht an Amy gewöhnen, ein Problem, auf das ich Null vorbereitet war. Ich telefonierte häufig mit der Besitzerin der Mutterkatze, war nahe daran Cookie wieder abzugeben.

Jeder der mich kennt, weiß was dieser Schritt für mich bedeutet hätte. Ich entscheide mich nicht leichtfertig einem Tier ein zu Hause zu geben. Wenn ich einem Vierbeiner unser Haus und mein Herz öffne, dann gehe ich diesen Weg bis zum Schluss, aber die Situation war zu diesem Zeitpunkt unerträglich.
Als hätte Cookie gespürt, dass sie kurz davor war gehen zu müssen, platzte der Knoten und Amy und Cookie lagen plötzlich gemeinsam auf der Couch, auf dem Bett usw. Endlich, endlich war die Harmonie eingezogen.

Doch die Probleme waren nicht vorbei. Rückblickend kann ich sagen, das nicht Cookie diese verursachte, sondern ich. Ich war so sehr an Pünktchen und Peppino gewöhnt, dass ich mit der Persönlichkeit von Cookie nicht zurecht kam.
Cookie ist eine Wahnsinns-Katzenpersönlichkeit. Sie hat eine sehr kurze Zündschnur, ist stur, absolut verfressen und kommt nur, wenn SIE das möchte. Das vollumfänglich zu aktzeptieren ist mir erst jetzt, zwei Jahre später gelungen.

Warum? Weil ich nicht bereit war eine Katze aufzunehmen. Es war viel, viel zu früh. Mein Herz hing noch an Pünktchen und Peppino und ich konnte nicht wirklich einen Platz für Cookie darin finden.
Pünktchen und Peppino waren viel mehr auf Menschen bezogen, was wohl daran lag, dass beide extrem früh aus ihren Familien gerissen wurden und sich mehr auf den Menschen geprägt haben. Bei Cookie war das (zum Glück) anders. Pünktchen und Peppino hatten auch beide keinen guten Start ins Leben, was auch eine Rolle spielt. Cookie ist sich selbst sehr bewusst, weiß das sie Katze ist und wie sich eine solche verhält. Bei den beiden anderen bemerkten wir häufig, dass sie sich wie Hunde und nicht als Katzen benehmen (das war zu einer Zeit, da gab es Amy noch nicht).

Vor einer Woche habe ich Cookie in eine Katzenpension zum Probewohnen gegeben. Wir möchten in Urlaub fahren und für mich ist es sehr wichtig, dass die Tiere gut untergebracht sind, sonst könnte ich den Urlaub nicht genießen.
Für Amy haben wir seit Jahren eine schöne Unterkunft gefunden, nur für Cookie gestaltete sich das schwieriger als gedacht. Die Katzenpension die für Pünktchen und Peppino sorgte, wenn wir in Urlaub waren, gab es (leider) nicht mehr und ich konnte im Nachbarort eine ebenso gute und sympathisch geführte Pension auftun. Vorraussetzung für die Aufnahme unserer Katze war ein Probewohnen von Cookie zum gegenseitigem Kennenlernen, dem ich zustimmte.
Es war ein seltsames Gefühl nach Hause zu fahren und ins Haus zu kommen, ohne das mir Cookie entgegenkam.
Ja, Cookie kommt mich immer an der Haustür begrüßen wenn ich heimkomme. Das wurde mir an diesem Tag das erste Mal so richtig bewusst. Ebenso wie Cookie mir/uns immer im Hause folgt, wenn ich/wir im oberen Stockwerk bin, ist sie auch dort, bin ich unten, ist sie dort zu finden. Gehe ich in den Keller rennt sie mir hinterher.
Sie ist eher eine ruhige Vertreterin ihrer “Rasse”, das muss ich zugeben. Wenn ich da an die ersten Jahre mit Pünktchen denke, uiiii, dennoch fiel mir auf, wie viel Leben unsere Cookie ins Haus bringt. Punktum, es fehlte was und nach beinahe zwei Jahren bemerkte ich: Ich liebe Cookie sehr und mit ihrer leisen, manchmal sehr ruppigen Art, hat sie sich auf Samtpfoten einen Platz in meinem Herzen gesichert.
Es ist hart das zuzugeben, aber ich habe bis vor kurzem gedacht, dass Cookie nicht richtig zu uns passt. Ein schrecklicher Gedanke, ich weiß. Doch es war nicht Cookie, sondern ich, die das Problem darstellte. Ich konnte Pünktchen und Peppino, obwohl so lange nicht mehr bei uns, nicht loslassen. Somit konnte Cookie es mir nicht Recht machen, egal wie sie sich verhielt, denn dem Vergleich zu Pünktchen hielt sie (natürlich) nicht stand.
Dieser Tag ihres Probewohnens in der Katzenpension hat in MIR den Knoten platzen lassen. JETZT kann ich mich auf Cookie einlassen und sie annehmen und vor allem von GANZEM Herzen lieben wie sie ist. Diese Katze ist auf ihre ganz eigene Art wunderbar.
Ich muss immer lachen, wenn sie morgens die Treppe in vollem Speed runter saust und es sich dabei anhört, als würde eine ganze Horde Büffel die Stufen hinabtrampeln. Wie sie sich zu mir gesellt wenn ich im Bad bin (Cookie ist nicht wasserscheu- waren meine beiden anderen Katzen übrigens auch nicht) und in die nasse Badewanne springt sobald ich raus bin.
Wenn ich im “mobilen Arbeiten” bin und sie mich dabei tatkräftig unterstützt und mir über die Schulter schaut. Ihre Eigenart keine normalen Näpfe zu akzeptieren, weil es sie stört, dass die Schnurrhaare an den Rand stoßen. Wenn sie Abends auf die Couch springt, um sich auf meinem Schoß zusammenzuringeln und die Nähe genießt. Streicheln darf ich sie dabei nicht, dann geht sie weg. Das darf ich am frühen Abend, kurz nachdem unsere Tochter nach oben geht um sich Bettfertig zu machen. Da liegt Cookie immer auf dem Kratzbaum, streckt mir ihren Bauch zum streicheln hin und schnurrt gemütlich vor sich hin. Nachts schläft Cookie meistens im Hundekorb neben dem Bett. (Amy schläft entweder an meiner Seite oder auf dem für sie bereitstehenden Sessel.)

Seit ihrem Aufenthalt in der Katzenpension ist unser Verhältnis ein anderes zueinander. Inniger, nicht mehr so sehr geprägt von Missverständnissen und genervten Momenten. Ich habe Cookie mit ihrem Katzenwesen und ihren Eigenheiten akzeptiert und der Gedanke, dass sie nicht zu uns passt ist gänzlich verschwunden. Die feinen Antnennen von Tieren entgeht solch ein Verhalten natürlich nicht und so kommt Cookie nun auch viel offener auf mich zu, sucht mehr und mehr meine Nähe und zeigt mir sehr deutlich ihre Zuneigung.

Es hat sehr lange gedauert, dass ich diese Erkenntnis gewonnen habe und dafür schäme ich mich ein wenig. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass Pünktchen und Peppino meine ersten eigenen Haustiere waren und dies doch etwas besonderes ist. Ich musste lernen, das die Beziehung zu den Tieren, die danach ein zu Hause bei einem finden eine andere ist. Wichtig ist, diese Situation anzunehmen und sich darauf einzulassen. Wenn man das macht, hat man einen Wegbegleiter fürs Leben.

Eure Alexa

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2 Antworten zu Alexas Welt der Tiere… “Und dann kam Cookie!”

  1. Liesl Strick sagt:

    ♥️

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