Endlich hatte ich die Möglichkeit mir die Verfilmung von Kerstin Gier’s Rubinrot auf Sky Cinema anzusehen! Und was soll ich sagen? Ich bin hin und weg! Ich muss zugeben ich habe die Bücher noch immer nicht gelesen und obwohl sie schon sehr lange auf meinem Wunschzettel stehen, habe ich den Kauf dieser Werke vor mir hergeschoben. Das wird sich jetzt aber ändern. Worum geht es? Gwendolyn, ein zu Anfang 15 jähriger Teenager, steht im Schatten ihrer perfekten Cousine Charlotte. Ihre Cousine wird von allen hofiert und genießt alle Privilegien der feinen Gesellschaft und Upper Class Londons, während Gwen sich eher linkisch und tollpatschig durch die Irrungen und Wirrungen der gehobenen Gesellschaft bewegt.
Die Bevorzugung Charlottes hat vor allem etwas mit dem Familiengeheimnis der Sheperds zu tun, von dem jeder denkt dass Charlotte die Erbin dieses Geheimnisses sein wird und von Kindesbeinen an darauf vorbereitet wurde.
Doch ausgerechnet Gwendolyn macht ihrer hübschen, wohlerzogenen Cousine einen Strich durch die Rechnung und bringt das Familienleben vollkommen durcheinander.
Als Charlotte an ihrem 16. Geburtstag in die “Loge” eingeführt wird, einer geheimen Organisation die sich den Zeitreisenden verschriebenen hat, passiert das unerklärliche. Denn nicht etwa Charlotte sondern Gwen hat das “Gen des Zeitreisens” geerbt. Ratlosigkeit macht sich innerhalb der Familie breit, denn kein geringerer als Isaac Newton hatte die Berechnungen angestellt, die genau auf Charlotte hindeuteten. So muss Gwens Mutter Grace ein sorgfältig gehütetes Geheimnis Preis geben: Gwen und Charlotte haben am selben Tag Geburtstag, dies wurde jedoch durch die Hebamme und den Eltern Gwendolyns verschleiert.
Fortan muss Gwen nicht nur auf einer Londoner Eliteschule sondern auch bei der Loge die Schulbank drücken. Ihre Fächer bestehen aus Gutem Benehmen, Geschichte und korrekter Kleidung in den jeweiligen Jahrhunderten. Ihr zur Seite steht der Zeitreisende Gideon de Villiers, der Anfangs so gar nicht begeistert ist von seiner neuen, chaotischen Partnerin.
Als jedem Klar wird, dass Gwen der wertvolle “Rubin” unter den Zeitreisenden ist, wird sie von vorn bis hinten von der Loge priviligiert, was das Mädchen sehr verunsichert und misstrauisch werden lässt. Sie fängt an die Dinge zu hinterfragen und unbequeme Fragen zu stellen.
Trotzdem wird sie zusammen mit Gideon auf die Mission geschickt von allen Zeitreisenden eine Blutprobe zu entnehmen, da Gwens Vorfahren den sog. Chronographen, eine Art Speicher für das Blut der insgesamt 12 Zeitreisenden, entwendet und versteckt haben.
Es gilt allerlei Gefahren und Stolperfallen zu überwinden, was Gwendolyn zu Anfang total überfordert und sie mit ihrem Schicksal hadern lässt. Doch sie gibt nicht auf und in Gideon findet sie einen starken Partner, der schließlich die Machenschaften der Loge ebenfalls hinterfragt und sich damit beschäftigt warum es so wichtig ist die Blutproben der anderen Zeitreisenden zu beschaffen.
Die beiden beginnen nachzuforschen und stoßen auf großen Widerstand. Doch sie lassen sich nicht aufhalten und graben sich weiter durch die Wirren der Loge und können immerhin die Prophezeigung von Gwen beschaffen und lesen!
Am Ende des Filmes kommen sich Gwen und Gideon sehr nahe und werden, trotz aller Widerstände, ein Paar.
Was soll ich sagen? Der Film hat mich schon von der ersten Minute an “abgeholt” wie ich es nenne und ich kann so gar nicht verstehen warum ich damals mir keine Zeit frei geschaufelt habe um Rubinrot im Kino zu sehen!
London als Schauplatz für diese fantastische Geschichte zu wählen war goldrichtig, denn keine andere Stadt vereint Tradition und Moderne so perfekt wie die Hauptstadt Großbritanniens. An vielen Drehorten war ich selbst bei meinen Besuchen in London, was mir das Gefühl gab ein Teil von Rubinrot zu sein, denn jeder Ort in London lässt einen eine ganz eigene Magie spüren.
Die Hauptprotagonisten sind sehr gut gewählt und besetzt. Ich habe Gwen ihre Verzweiflung als sie von ihrem Schicksal erfährt abgenommen und die anfängliche Abneigung zu Gideon, die auf Gegenseitigkeit beruht, war überragend hervorgehoben und gespielt!
Die Maske des Films, die Kostüme und das Flair der jeweiligen Epochen wurden grandios eingefangen und für einen deutschen Film überaus professionell und ohne den sonstigen aufgesetzten Kitsch umgesetzt. Ich kann von mir behaupten, dass ich wirklich überrascht war als ich bemerkte, dass es sich um eine Deutsche Produktion handelt. Da sieht man mal wieder das auch Deutschland gute Filme machen kann, wenn man nur gewillt ist etwas zu investieren!
Ich warte sehr ungeduldig auf die zweite Buchverfilmung von “Saphirblau” die am
14. August 2014 in unseren Kinos anläuft.
Für Rubinrot, der mich in eine andere, fantastische Welt hineingezogen hat, vergebe ich 5 Sonnenuntergänge und kann den Film für alle Fantasy-Liebhaber und Londonfans nur empfehlen!
Quelle des Beitragsbildes: http://www.arena-verlag.de/sites/arena-verlag/files/pics/microsites/rubinrot/Koebele_Rubinrot_Buch_zum_Film.jpg
Quelle des Bildes zur Bewertung: Alexa B.
Liebe Sabine, danke für deine aufmunternden Worte. Ja, ich habe meine Rasselbande wieder und versuche mich über das Chaos zu…