Schwarzer Winter von Peter Millar

Cover_Schwarzer_WinterBei mir in der Nähe findet zweimal im Jahr ein riesiger Bücherflohmarkt statt, dessen Erlös einem sozialen Projekt zu Gute kommt. Ich nötigte meinen Freund regelrecht mit mir dorthin zu fahren, denn in der Nähe bedeutete ca. 35 km von unserem Wohnort entfernt. Wir waren recht früh unterwegs und zuckelten durch die Pampa, um zu der Schule, dem Veranstaltungsort des Flohmarkts, zu gelangen. Dort angekommen traf uns beinahe der Schlag. Die Leute strömten mit riesigen Wäschekörben und mit Kartons unter dem Arm zum Schulgebäude und natürlich waren alle Parkplätze in Reichweite schon besetzt. Wir parkten schließlich einen Kilometer entfernt und kamen uns reichlich blöd vor so ohne Karton oder Kiste.
Ich drängte mich in das Gewühl aus gleichgesinnten leswütigen Jägern und überflog die Inhaltsangaben einiger Bücher und blieb bei Peter Millars Schwarzer Winter hängen.

Kalt ist der Winter, kalt und schwarz: Denn die Pest geht um in Oxford 1349, Oxfordshire: Die gesamte Bevölkerung des kleinen Dorfes Nether Ditchford wird von der Pest ausgerottet. Der Ort verschwindet von den Landkarten. Oxford, heute: Der junge Student Daniel Warren und die Journalistin Therry Moon geraten in ein Netz dunkler Intrigen, als sie eine Firma überprüfen, die Millionen in ein Bauprojekt gesteckt hat. Seltsame Todesfälle ereignen sich und werden vertuscht auch von den Behörden. Und dann wird ein Mann mit ungewöhnlichen Symptomen ins Hospital eingeliefert. Er war an Ausgrabungen in der Nähe von Oxford beteiligt, Ausgrabungen, die auf die Ruinen eines Dorfes gestoßen sind: Nether Ditchford …

Ich war sofort begeistert und hielt das Buch fest umklammert, organisierte mir einen Karton und erlag einem regelrechten Kauffrausch.
Vor zwei Wochen war es soweit und ich begann das Buch zu lesen. Der Prolog um die Geschichte des Dorfes Nether Ditchford ist gelungen und gut geschrieben. Die ersten Kapitel des Buches, die im Oxford der heutigen Zeit spielen sind ebenfalls solide, was aber ab dem Zeitpunkt, als die Handlung Fahrt aufnimmt vom Autor zusammengeschrieben wird, ist absoluter Mist. Die beiden Hauptcharaktere Therry und Daniel sind sehr sympathisch, man erfährt aber nichts über ihre Vorgeschichte oder Vorlieben. Der Tod von Daniels bestem Freund fließt in einem Nebensatz mit ein und man muss selbst noch einmal zwei Seiten zurückgehen, um diese Nachricht erst einmal zu verdauen. Hier hätte ich mir gewünscht, das der Autor den Tod von Daniels Freund, Rajiv,  mehr Aufmerksamkeit schenkt und den Handlungsstrang mehr ausschmückt.

Was mir besonders auffiel, ist die sehr negative Beschreibung zur Bebauung der Dörfer vor den Toren Londons oder Oxfords. Der Autor malt die Zukunft der malerischen Dörfer, die dem wuchernden Tumor der Großstadt zum Opfer fallen, mehr als nur schwarz. An diesem Thema wird sich oftmals Seitenlang ergötzt, was mich persönlich sehr gestört hat. Man gewinnt den Eindruck das der Autor ein absoluter Gegner dieser Entwicklung ist und das Buch dazu nutzt, seinem Anliegen Gehör zu verleihen.
Viele Szenen, die ich als Leser zur Nebenhandlung zähle, wurden wortreich umschrieben, was dazu führt, dass die Haupthandlung zum Ende hin ordentlich zusammengepresst wird und viele Fragen beim Leser aufwerfen, warum und weshalb die Charaktere so handeln und leider auch unbeantwortet bleiben. Es werden perverse Foltermethoden beim Mord einiger Personen angedeutet, aber man bekommt keinen Einblick warum der Mörder diese anwendet. Überhaupt ist vom Bösewicht des Buches nicht sehr viel bekannt.
Der Schluss von Schwarzer Winter kam für mich sehr plötzlich, aprubt und mehr als nur unlogisch daher. Ungläubig blätterte ich im Buch und war der festen Überzeugung, dass einige Seiten fehlen!

Auch dieses Buch werde ich nicht weiterempfehlen, aufgrund der großen Lücken und Fragen, die am Ende des Buches offen im Raum stehen.

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Shades of Grey – eine absolute Geduldsprobe

Shades of GreyAnastasia Steele und Christian Grey waren im letzten Jahr nicht mehr aus den Gedanken der Frauenwelt zu vertreiben. Das Werk von E. L James war überall präsent. In Facebook wurde meine Timeline von Zitaten aus dem ersten Teil “Geheimes Verlangen” regelrecht überschwemmt. Meine Neugier war geweckt und ich wagte mich, in meiner Pause, zu meinem Buchhändler des Vertrauens und kaufte, leicht verschämt zu allen Seiten blickend, mir 50 Shades of Grey.
Die restlichen Stunden auf der Arbeit waren die reine Folter für mich. Meine Erwartungen an dieses Buch stiegen von Minute zu Minute und die Aufregung, die mich immer beim Kauf eines neuen Buches erfasst, war kaum auzuhalten. Schließlich lag ich endlich zu Hause auf der Couch und vertiefte mich in die Welt von Christian und Anastasia.

Schon nach den ersten drei Seiten sank meine Stimmung ins Bodenlose und große Enttäuschung machte sich breit. Mir drängte sich der Gedanke auf, das sich ein Teenager seine erotischen Fantasien von der Seele geschrieben hatte, doch ich gab die Hoffnung nicht auf und kämpfte mich tapfer durch die weiteren Kapitel. Schließlich stöhnte ich entsetzt auf, als das Wort “Sandstein” zum gefühlten Millionsten Mal eine Rolle spielte und legte das Buch genervt zur Seite. Aber die Neugier trieb mich an und erneut griff ich danach, versuchte in die Welt von Anastasia abzutauchen und entwickelte eine heftige Antipathie gegen die Hauptprotagonistin der Buchreihe.
Mein Freund stellte mir die berechtigte Frage warum ich das Buch überhaupt weiterlas, wenn es mir doch so gar nicht gefiel. Ich konnte keine eindeutige Antwort darauf geben. Zum einen hatte ich 13 Euro für das Buch gezahlt, zum anderen gab ich die Hoffnung nicht auf, dass sowohl die Story als auch die Schreibweise der Autorin von Seite zu Seite besser werden würde. Acht Kapitel später war es soweit. Endlich wurde der Stil  flüssiger, leider wurde mir Anastasia weiterhin immer unsympathischer.
Aber mich nahm die Geschichte von Christian gefangen, und natürlich die erotischen Passagen, die in Buch 1 sehr gut ausgearbeitet sind. Ich setzte mich nach der Arbeit in unseren Garten, genoss das Gefühl der Sommersonne auf der Haut und schreckte peinlich berührt auf, als unsere Nachbarin mich ansprach und später Freunde vorbei kamen, immer darauf bedacht bloß niemanden einen Hinweis auf meine Lektüre zu geben. Was mir kläglich missglückte.
Schließlich beendete ich Buch 1, erleichtert es hinter mich gebracht zu haben diesen Roman, der das absolute Must Have im Sommer 2012 darstellte, zu Ende gelesen zu haben. Ich konnte mich tagelang über Anastasia nicht beruhigen, schimpfte auf sie und ihre Handlungsweise. Ich war froh dieses desaströse Kapitel meinr Leseleidenschaft endlich abgeschlossen zu haben, als ich erfuhr das zwei Fortsetzungen erscheinen sollten. Da eine Verfilmung im Raum stand und ich bekanntermaßen ein Film- und Serienjunkie bin, ächzte ich schmerzvoll auf und quälte mich auch noch durch Buch 2 Gefährliche Liebe und Buch 3 Befreite Lust.
Wer die Hoffnung hat, dass die beiden Bücher besser sind als das erste wird mit einer herben Enttäuschung leben müssen. Nicht nur die Handlung ist an den Haaren herbeigezogen und zieht sich wie ein Kaugummi, auch wird an jeder passenden und unpassenden Stelle eine erotische Szene zwischen Christian und seiner Ana eingeschoben, was der flachen Story der Bücher nicht unbedingt gut tut.
Nachdem ich den Epilog, ich hatte das Gefühl das Buch würde niemals enden, des letzten Buches fertig gelesen hatte, wanderte es direkt in mein Bücherregal mit dem Entschluss die Reihe schnellst möglichst weiter zu verkaufen. Für jemanden wie mich, ein absoluter Büchermessi, ein weitreichender Entschluss.

Viele meiner Freundinnen haben die Triologie ebenfalls gelesen und sind total begeistert von den Büchern. Sie können meine Abneigung gegen das “Werk” von E. L. James nicht verstehen und nachvollziehen.
Natürlich muss man berücksichtigen das die Autorin Shades of Grey zunächst als Fanfiction zur Twilight Saga veröffentlicht hatte. Meiner Meinung nach gehört es auch in diese Sparte, denn von einem Roman, der noch dazu rund 13 EUR pro Buch kostet, erwarte ich eine logische Story und gut herausgearbeitete Charaktere. Aber ganz sicher nicht aneinander gereihte Episoden aus dem kaputten Leben des Christian Grey, der Anastasia bei sich jeder bietenden Gelegenheit die Seele aus dem Leib vögelt und sie züchtigt.
Das einzig positive an der Geschichte ist die Erfindung der inneren Göttin, die Anastasias sexuelle Bedürfnisse wiederspiegelt. Die Passagen der Göttin sind das große Plus der Reihe und immer sehr amüsant zu lesen.

Die Verfilmung des “Pornos der Hausfrau” 50 Shades of Grey schürt große Erwartungen und ich hoffe die Drehbuchautoren können der bescheidenen Vorlage eine richtig große Story, die dem Hauptplot gerecht wird, entlocken. Für die Rolle des Christian Grey sind Namen wie Ian Somerhalder (Vampire Diaries, Lost), Ryan Gosling (Gegen jede Regel, Mord nach Plan) , Alex Pettyfer (Beastly, Magic Mike) und Matt Bomer (White Collar, Magic Mike) im Gespräch. Die Rolle der Anastasia Steele wird mit den Jungschauspielerin Alexis Bledel (Gilmore Girls, Die Lincoln Verschwörung) , Mila Kunis (Ted, Black Swan) und Emma Watson (Harry Potter) in Verbindung gebracht. Wir dürfen also gespannt sein.

Normalerweise schreibe ich gerne Empfehlungen für welche Zielgruppe sich die Bücher eignen, aber ich bringe es beim besten Willen nicht über mich diese Reihe irgend jemanden weiterzuempfehlen.

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I’m back

Foto
Die Sonne scheint, der Frühling naht und ich gebe wieder ein Lebenszeichen von mir. Ich bin zwar noch nicht ganz fit, aber die Grippe liegt hinter mir und ich werde euch ab heute wieder fleißig mit meinem Blog unterhalten.

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Virenschleuder Ahoi

jf_2008_quarantaeneHeute nur ein kurzer Gruß! Ich bin leider absolut krank und wie die Überschrift schon aussagt, anscheinend hochinfektiös.
Mich hat letztlich der Virus der hier so langsam aber sicher jeden niederstreckt, angefallen.
Mir wurde Bettruhe, viel Schlaf und noch mehr Wasser und Vitamine verordnet, so dass ich euch diese Woche leider nicht wie geplant mit meinen Beiträgen erfreuen kann.
Ab nächster Woche gehts dann wieder weiter. Und geht diesem Virus aus dem Weg, der ist blöd.

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Amy unser Sonnenschein

Zu einem lazy Sunday gehört natürlich auch etwas zum Lachen. Um euch ein kleines Lächeln auf die Lippen zu zaubern ein kurzes Video von meiner Amy:

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Mein “Song of the Year”

Ich weiß, dass Jahr ist noch jung, aber bei mir gibt es immer ein Lied das mich dass ganze Jahr über begleitet. In 2012 waren es gleich zwei Songs, Summertime Sadness von Lana del Rey und My heart skips a beat von Olly Murs.

Für das Jahr 2013 wird mich das Lied Miracle von Hurts begleiten. Ich kann nicht sagen wieso oder weshalb, es ist einfach die Grundstimmung des Liedes die mich anspricht. Die Lyrics sind, wie immer bei Hurts, einfach nur fantastisch und passen perfekt zur Melodie, die einen einfach mitreißt und ein wenig melancholisch daherkommt.

Ich wünsche euch allen ein tolles Wochenende!

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War Horse (Gefährten)

WarHorseSteven Spielbergs mit 6 Oscars nominiertes Werk War Horse (dt. Titel Gefährten) ist ein wunderschön inszenierter Tierfilm, der sich mit dem Schicksal des Pferdes Joey und seinem Besitzer Albert befasst.

Albert wächst auf einer Farm in England auf und nimmt sich dem Fohlen Joey an, das er liebevoll großzieht. Zwischen den beiden entsteht eine innige Bindung die auf eine harte Probe gestellt wird, als der erste Weltkrieg beginnt. Joey wird vom Militär als Kriegspferd eingezogen und sein bisher behütetes Leben auf dem Land findet ein Jähes Ende. Fortan wird er als Lastpferd eingesetzt, muss Kanonen ziehen, mit dem Entsetzen des Krieges fertig werden und unfassbare Qualen erdulden.

Albert kann den einzigartigen Hengst nicht vergessen und beschließt Joey in die Wirren des Krieges zu folgen, meldet sich gegen den Willen seiner Eltern als Soldat und macht sich auf die Suche nach ihm.

Joey wird währenddessen von einer Hand zur nächsten gereicht und findet kurze Zeit Unterschlupf bei einem Mädchen namens Emily. Sie ist total vernarrt in das Pferd und es bricht ihr das Herz, ihn erneut an die Kavallerie abgeben zu müssen.

Die bisher schlimmste Prüfung für den Hengst beginnt, als er in den Schützengräben eingesetzt wird, ein grausamer Ort für Mensch und Tier. Als Joey durch das brennende Feld läuft, das mit Stacheldraht und Granaten gespickt ist, die um ihn herum explodieren und alles in Brand setzen, stockt einem schier der Atem. Eine der Bildgewaltigsten Szenen im Film.
Verletzt und im Stacheldraht gefangen befindet sich Joey im Niemandsland zwischen den Fronten, bis ein englischer und deutscher Soldat sich auf machen den Hengst zu befreien.
Schließlich gelingt es dem englischen Soldaten, per Münzwurf, Joey wieder in ihre Reihen zurück zu erobern.Alle erstarren förmlich vor Ehrfurcht, als er das am Bein verletzte  Pferd zum Lazarett führt.
Auch Albert befindet sich im Lazarett, vorübergehend erblindet durch einen Giftgasangriff, liegt er auf einer Pritsche, als er den einzigartigen Klang von Joeys Hufen auf dem Kopfsteinpflaster wahrnimmt. Der Bereicht eines Leidensgenossen über das Wunderpferd bestätigt seine Vermutung und überglücklich bahnt er sich einen Weg durch die Menge, die sich um den Hengst versammelt hat.

Der Arzt gibt dem Pferd bei der schwerwiegenden Verletzung am Bein kaum eine Überlebenschance und der Oberbefehlshaber zückt die Pistole um dem gebrochen wirkenden Joey das Leid zu ersparen. Albert imitiert in diesem Moment den Ruf einer Eule, ein Zeichen, worauf er Joey als Fohlen schon abgerichtet hatte und in dem Hengst erwacht erneut der Überlebenswille. Die Menge teilt sich und endlich sind Albert und sein Pferd wieder vereint. Wer denkt, dass die Geschichte hier endet irrt.

Joey und Albert sind beide genesen, als das Ende des Krieges erklärt wird. Diese Nachricht sollte eigentlich grenzenlose Freude hervorrufen, aber für Joey und Albert bedeutet es erneut die Angst vor der Trennung, denn Pferde die nicht den Offizieren gehören, werden auf dem Pferdemarkt versteigert. Die Soldaten legen alle zusammen, um Albert zu helfen Joey zu ersteigern, doch ein alter Mann überbietet jeden Interessenten und erneut steht Albert vor dem Abschied seines geliebten Pferdes.
Der alte Mann entpuppt sich als Vater der mittlerweile verstorbenen Emily, bei der Joey auf seiner Odyssee kurze Zeit Unterschlupf fand. Als er mit dem Pferd davon gehen will, reißt es sich los und galoppiert zurück zu Albert.
Emilys Vater nimmt die innige Bindung zwischen dem Mann und dem Hengst wahr und bringt es nicht übers Herz die beiden, die so offensichtlich zusammengehören, zu trennen. Endlich können Joey und Albert nach Hause zurückkehren.

Die letzte Szene des Films zeigt Joey, auf einem Hügel stehend, der Sonnenuntergang verwandelt den Himmel in ein Flammenmeer, den Blick in die Ferne gerichtet. Man bekommt den Eindruck, als würde der Hengst an das was hinter ihm liegt denken, einfach froh wieder zu Hause zu sein.

Steven Spielberg versteht es den Spagat zwischen gefühlvollem Kino und imposantem Kriegsdrama auf den Punkt genau umzusetzen und hat mit War Horse einen Film geschaffen, der sowohl den Soldaten als auch den Kriegspferden des ersten Weltkrieges ein bildgewaltiges Denkmal setzt. Er schafft es stimmungsvoll, zwei verschiedene Genre in einem Film zu vereinen und mit einzigartigen Bildern ein absolutes Meisterwerk zu seiner langen Liste von Erfolgen hinzuzufügen.

Die Geschichte lässt einen an Black Beauty denken, der Verlauf der Lebensgeschichte beider Pferde ähnelt sich im Wesentlichen und jeder, der die Geschichte von Black Beauty gerne mag, wird War Horse lieben. Doch der Unterschied besteht darin, dass Black Beauty aus der Sicht des Pferdes erzählt wird, War Horse nicht. Dennoch gelingt es Steven Spielberg, die Gefühlswelt des Hengstes glaubhaft dem Zuschauer nahezubringen, ohne dabei in den Abgrund des Kitsches zu rutschen.

Ich persönlich versank bei War Horse in einem Tal der Tränen und schluchzte dabei einige Taschentücher voll. Der Film hat mich tief berührt und nachhaltig stark beeindruckt.

Dieser Film ist für jeden Pferdeliebhaber ein Muss, aber auch für jedermann, der sich gerne tierisch tragische Abenteuer wie Marley & Ich oder Hachiko ansieht.

Aktuell wird der Film auf dem Pay TV Sender Sky Cinema ausgestrahlt.

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Sons of Anarchy

sons-of-anarchyUnter allen Serien, die ich bisher gesehen habe und im Moment verfolge, ist diese mein absoluter Favorit! Ich habe selten solch eine logische und durchdachte Handlung erlebt wie bei Sons of Anarchy.

Alles dreht sich um den Motorradclub Sons of Anarchy, der im beschaulichen Städchen Charming Kalifornien für Recht und (Un)ordnung sorgt. Der Präsident des Clubs, Clarence Clay Morrow, führt das Chapter mit eiserner Hand und versteht es mit kleinen Intrigen, auch innerhalb des Clubs, an sein Ziel zu gelangen. Ihm zur Seite steht seine Old Lady Gemma Teller Morrow, die ihre Stellung als First Lady mit allen Mitteln verteidigt und vor nichts zurückschreckt, um den Club und ihre Familie zu beschützen. Ihr Sohn, Jackson Jax Teller, ist der Vizepräsident des MCs und steht für die nächste Generation des Clubs. Als er das Tagebuch seines, bei einem Motorradunfall verstorbenen, Vaters entdeckt, stellt er viele von Clays Entscheidungen in Frage und sucht seinen eigenen Weg in der Hierarchie des Motorradclubs. Dabei steht im Tara Knowles, Ärztin im städischen Krankenhaus und die Jugendliebe von Jax, zur Seite, die jedoch immer mehr aus seinem Schatten heraustritt und einen Machtkampf mit Gemma führt, den sie eigentlich nur verlieren kann.
Im Verlauf der Serie müssen sich die Mitlgieder des Clubs zwischen Clay und Jax entscheiden, was besonders dem Sgt. at Arms Alexander Tig Trager und dem Intelligence Officer Juan Carlos Juice Ortiz nicht immer leicht fällt, denn jahrelange Freundschaft wiegt nicht automatisch stärker als die Loyalität zu dem Club. Für die restlichen Mitglieder des harten Kerns wie Opie Winston, dessen Vater Piermont Piney Winston, Filip Chibs Telford und Robert Bobby Elvis Munson sind die Fronten klar und sie wissen auf welcher Seite sie stehen.
Der interne Konflikt erfordert einige blutige Opfer und als wäre das nicht genug, schnüffelt das ATF, eine Abteilung der Bundespolizei, in den illegalen Machenschaften der Sons of Anarchy herum. Die zuständige Agentin wirbelt nicht nur Staub sondern auch ordentlich Leichen auf. June Stahl sticht das Messer tief in die Mitte von SAMCRO, dreht und puhlt damit genüsslich in der Wunde herum, bis jede Menge verbrannter Erde zurückbleibt und mehr als nur ein wenig Schaden angerichtet wurde.
Nur gut, dass der Motorradclub den Sheriff von Charming, Chief Wayne Unser, auf ihrer Seite weiß und so mehr als einmal dem ATF ein Schnippchen schlagen kann.

Das alles hört sich nach einer typisch klischeehaften Verfilmung der Bikerszene an, aber dem ist nicht so. Kurt Sutter versteht es die einzelnen Charaktere perfekt zu skizzieren und ihnen die Freiheit zu geben sich selbst zu entfalten. Die Drehbücher sprühen vor Ironie und Wortwitz und nicht selten muss ich vorm TV laut loslachen, wenn Unser wieder einen trockenen Kommentar von sich gibt oder Gemma mit einem Skateboard zur Hochform aufläuft.
Die Serie gibt einem so viel mehr als diese Ausbrüche von Heiterkeit. Hier geht es neben dem Herumgeballere, heißen Öfen und scharfen Bräuten, Drogen und Prostitution, auch um die Funktionalität eines Motorradclubs.
Es darf an der bedingungslosen Loyalität und Freundschaft der Mitglieder ebenso teilgenommen werden, wie an der vermeindlichen Freiheit des Outlaw-Daseins. Man bekommt Einblick in die Freude, die Zweifel und auch das Leid, was dieses Leben mit sich bringt. Das Gefühl in diese Welt hineingezogen zu werden, mit den Charakteren mitzuleiden und sich zu freuen ist ein intensives Fernseherlebnis, das sich wirklich lohnt. Leidenschaftlich verflucht man die Agentin vom ATF mit einer Inbrunst, die sonst nur bei großen Sportveranstaltungen zu Tage tritt.

Ich werde oft darauf angesprochen, was mich als Frau an dieser Serie anspricht, schließlich ist sie sehr brutal und die Rolle der Frau ist klar definiert, nicht unbedingt das Heimchen am Herd, aber nur als aus dem Hintergrund agierende Kraft. Ich habe damit kein Problem und überlasse die Kritik daran den Feministinnen unter uns. Was mich an Sons of Anarchy anspricht, sind die Werte Freundschaft, Loyalität und Familie. Die Attribute sind in unserer schnellebigen Gesellschaft kaum noch zu finden und gelten leider immer weniger.
Die grandiose Umsetzung der einzelnen Episoden, die auffällige Liebe zum Detail im Clubhaus der Sons oder in den Häusern der einzelnen Mitglieder ist unglaublich.
Hinzu kommt der logische Aufbau jeder einzelnen Staffel, an deren Ende man an den Punkt kommt und denkt Okay, das alles musste passieren um jetzt genau an diesen Punkt zu gelangen! Dieser Moment der Erkenntnis kommt einer Offenbarung gleich.

Die Serie ist mitreißend, die Cliffhanger der einzelnen Staffeln rauben einem den Atem und jede weitere Folge garantiert absolutes Suchtpotential.

Definitiv nicht nur eine Serie für Motorradfans, sondern für jeden, der eine gute Story, sympathische Charaktere und unvorhersehbare Handlungen mag.

Die zweite Staffel von Sons of Anarchy läuft ab dem 19. März 2013, immer um 22:15 h auf Kabel 1.

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Otfried Preußler

OtfriedPreußlerAls ich die Nachricht vom Tode des großartigen Otfried Preußler las, war ich traurig. Die kleine Hexe, das kleine Gespenst und der kleine Wassermann gehörten zu den ersten Büchern, die ich gelesen habe.
Ich werde hier nicht den beeindruckenden Werdegang von Otfried Preußler wiedergeben, ich möchte diesem wunderbaren Autor, von so vielen wunderbaren Kindergeschichten, nur ein kleines Andenken setzen.

Ruhe in Frieden! Ich danke Otfried Preußler für die vielen Helden die er in mein und mit Sicherheit in viele andere Kinderzimmer gebracht hat.

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Ein ereignisreiches Wochende

Bewölkter_HimmelKennt ihr das wenn ihr morgens beim Aufstehen schon merkt, es wäre besser sich die Bettdecke über den Kopf zu ziehen und den Tag vorüber gehen zu lassen? Schlimm sage ich euch, besonders wenn man das Gefühl ein ganzes Wochenende, inklusive Freitag, nicht los wird.

Freitags morgens, mitten in der Nacht, ist unserer Katze wohl langweilig und sie beschließt, die untere Etage unseres Hauses mit ausgewürgten Haarballen und ihrem halben Mitternachtssnack zu verschönern. Ich bin direkt hellwach, mit wirrem Haar sprinte ich die Treppe herunter, weil unsere Hündin nichts Besseres zu tun hat zum Tatort des Verbrechens zu wetzen und die Hinterlassenschaft meiner Katze aufzufressen. Eklig ich weiß, aber sie ist und bleibt nun mal ein Hund. Als der erste Adrenalinkick verebbt und ich unseren Hund mühsam weggeschleift habe, reinige ich gähnend den Teppich und hadere damit, warum Katzen immer darauf kotzen müssen. Egal wie klein so ein Stück Stoff ist und wie viel Fließen und Laminat im Haus verlegt sind, generell wird immer auf den Teppich gespuckt.

Meine Augen verweigern mir den Dienst, schließlich ist noch Nacht und ich ziehe mich am Treppengeländer wieder mühsam nach oben und kuschle mich in mein mittlerweile kaltes Bett. Zufrieden seufzend drehe ich mich zur Seite und bin froh noch zwei Stunden schlafen zu dürfen, da landet ein fauchendes etwas auf meinem Bauch und entlockt mir ein schmerzhaftes Grunzen. Kurze Zeit später gesellt sich der Hund dazu und in unserem Schlafzimmer ist plötzlich eine tierische Party im Gange, an Schlaf ist jetzt nicht mehr zu denken. Abwechselnd schimpfe und fluche ich und bin erleichtert als mein Wecker mich erlöst und ich aufstehen kann.
Ich rette mich vor den Bestien ins Badezimmer und beginne mit meiner Morgentoilette, Haare waschen, Zähne putzen, Duschen.
Im Flur herrscht Krieg, Katze gegen Hund. Unbeeindruckt weiche ich den Krallen und Pfoten aus,  eile ich die Treppe hinunter, greife nach der Hundeleine und mache mit Amy den ersten Spaziergang des Tages. Es nieselt ein wenig und ich denke bis zum Feld und wieder zurück passt das! Kaum dort angekommen fängt es an wie aus Eimern zu regnen und ich sehe aus wie ein begossener Pudel.
Auf der Arbeit wird es nicht besser, ich bin davon überzeugt das Bill Gates mich hasst, die Technik ein Eigenleben hat und das die Kaffeemaschine nicht explodiert ist nur meinem Kollegen zu verdanken.
Ich bin heilfroh als ich Feierabend machen kann und fahre nach Hause, ramme dabei beinahe einen LKW und die Tankleuchte piepst nerv tötend, während sich die Anzeige rasant gen Null bewegt. Kurz überlege ich es drauf ankommen zu lassen, doch ich beschließe an diesem Tag mein Glück nicht herauszufordern und fahre zur Tankstelle.

Natürlich stoße ich mir dem Kopf beim Aussteigen aus dem Auto und bekleckere mich beim Tanken mit Benzin, aber hey, die Tankstelle steht noch. Mit einem erleichterten Uff fahre ich nach Hause und lege mich auf die Couch. Eigentlich wollte ich die Wohnung putzen, traue mich aber nicht und ziehe mir tatsächlich die Decke über den Kopf. Das funktioniert, bis mein Magen laut knurrt und heftig nach etwas essbarem verlangt. Vorsichtig gehe ich in die Küche, stelle den Backofen an und beäuge misstrauisch den Inhalt des Gefrierschrankes. Ich entscheide mich für Baguettes, kontrolliere peinlich genau die Temperatur des Backofens und stelle den Timer. Ich heule fast vor Dankbarkeit, als die Zeitschaltuhr schrillt, die Küche nicht abgefackelt ist und meine Baguettes goldbraun vor sich hin brutzeln. Ich schaffe es mein Essen ohne mich zu verbrennen aus dem Ofen zu nehmen und gehe beschwingten Schrittes zur Couch. Ich öffne die Cola Flasche und stehe augenblicklich unter einer Cola Dusche. Eilig stopfe ich mein Essen in mich rein, nachdem ich die Sauerei weggewischt habe, decke mich zu und warte bis mein Freund nach Hause kommt.

Der Samstag startet gut, beim Einkaufen stolpere ich über keine Rentner und der Einkaufswagen verschlingt mich auch nicht. Vorsichtig optimistisch schwinge ich den Staubwedel zu Hause und werde vom hysterischen Klingeln meines Telefons unterbrochen. Meine Schwester fragt an ob ich mit ihr Getränke einkaufen gehe. Leichtsinnig wie ich an diesem Tag bin sage ich erfreut zu, werfe den Staubwedel in die Ecke und fahre zu meiner Schwester. Das grellrote Leuchten des Schildes wo in großen Lettern LASS ES SEIN steht, ignoriere ich geflissentlich. Und dann, beim Manövrieren meines Autos in dem verflixt engen Hof meiner Schwester, passiert es! Man hört nur noch ein dramatisches knirschen und mein Auto schrammt an der Mauer entlang. Die hintere Tür ist vollkommen verkratzt und meine Schwester ist außer sich, ich ringe mir ein müdes Lächeln ab und beruhige sie.  Sprudelkästen ins Auto, ab in den Laden und wieder zurück.

Endlich bin ich lebend wieder daheim und der Übermut packt mich erneut. Ich greife zu meinem Staubsauger, er und ich haben ein inniges Verhältnis, es ist immerhin schon Gerät Nummer 13. Alles funktioniert, doch die Stehlampe und der Staubsauger scheinen  Eheprobleme zu haben und WUSCH, zerspringt die Lampe in ihre Einzelteile. Ich bin fest entschlossen mich nicht unterkriegen zu lassen und sauge weiter, unfassbarer Weise passiert an diesem Abend sonst nichts mehr, was wohl daran liegt, das ich mir erneut die Decke über den Kopf ziehe.

Sonntag früh klingelt der Wecker erneut mitten in der Nacht, ich wanke ins Badezimmer und richte mich ermattet her damit die Kunden der Zeitung die ich zustelle, nicht vor Schreck die Tür ins Schloss werfen. Die kalte Morgenluft lässt meine Lebensgeister erwachen und ich bin zügig auf meiner Tour unterwegs. Ich begehe den verhängnisvollen Fehler die Tour etwas abzuändern und beliefere eine Straße früher als sonst und stelle mein Auto ab, der Schlüssel steckt. Noch nicht einmal 20 Sekunden bin ich um die Ecke, da höre ich das vertraute Knarzen des Rückwärtsganges meines Autos. Eine Schreckliche Ahnung erfüllt mich und ich renne zurück, nur um zu sehen wie die Rücklichter meines Wagens in der Dämmerung glühen und jemand mit Vollgas und quietschenden Reifen davonfährt. Ich habe das Gefühl einen Alptraum zu durchleben. Mein Freund denkt, ich nehme ihn auf den Arm, als ich ihm mit erstaunlicher Gelassenheit am Handy erzähle dass mein Auto geklaut wurde. Kurz darauf melde ich den Diebstahl der Polizei. Die Freunde und Helfer sind schnell zur Stelle und nehmen meine Aussage auf, fragen mich ständig nach dem Ablauf und müssen sich bestimmt das Lachen verkneifen, als sie hören dass ich den Schlüssel habe stecken lassen. Ich könnte mich selbst ohrfeigen, denn mir ist klar dass keine Versicherung für den Schaden aufkommt. Ich sitze eingequetscht auf der Rückbank des Einsatzfahrzeugs, während die Polizei die nähere Umgebung absucht und mich unverrichteter Dinge nach Hause fährt. Dort angekommen bekomme ich erst einmal einen kurzen Heulkrampf, schließlich ist mein geliebtes Auto verschwunden. Schnell setze ich einen Post in Facebook ab, immerhin wohnen viele Bekannte in der Gegend wo die Tat passiert ist und informiere meine Schwestern. Ich will mein Auto wieder haben!

Schließlich dränge ich Francesco noch einmal zum Tatort zu fahren und mir fallen fast die Augen aus, als ich meinen heißgeliebten Wagen auf dem fünfhundert Meter entfernten Parkplatz stehen sehe. Erneut rufe ich die Polizei an, informiere meine Schwestern sowie die Eltern meines Freundes und warte. Wie im Film werden wir darauf hingewiesen nichts anzufassen. Empört kucke ich mein Handy an.  Hallo? Ich kucke CSI! Endlich sind die Beamten vor Ort und untersuchen das Auto, es ist offen, meine Erleichterung ist grenzenlos. Dann entdecke ich dass der Autoschlüssel fehlt, eine Katastrophe! Haustürschlüssel, Zugangschip für die Arbeit, nicht zu vergessen die schönen Schlüsselbänder, für immer verloren. Mein USB-Stick mit meiner Musik – ebenfalls weg! Aber zumindest sind die Zeitungen noch da. Ich fahre mit meinem Freund seinem Auto nach Hause, stecke den Ersatzschlüssel ein und setze die Tour eiskalt fort, funktioniere nur noch wie auf Autopilot, verteile mechanisch die Zeitungen an die Abonnenten und bin fix und fertig, als wir endlich zu Hause ankommen. Trotz allem wird es noch ein schöner Sonntag, meine Schwestern kommen vorbei, lenken mich ab und lassen den Tag mit einem Lächeln enden. Am Abend falle ich Todmüde ins Bett und auch der Superbowl schafft es nicht mich vom Schlafen abzuhalten. Mein letzter Gedanke I’m alive. 

Quelle des Bildes: Alexa Gr.

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