Viejendalisk – Flo Wandemberg

ViejendaliskAls ich vor einer Woche die Anfrage von dem Autor Flo Wandemberg bekam, ob ich Lust hätte das Buch Viejendalisk – Der Pakt um Nadim, sein Erstlingswerk, zu rezensieren freute ich mich ungemein. Mein erstes Rezensionsexemplar! Stolz wie Oscar tanzte ich erst einmal auf dem Sofa herum bevor ich dem Autor mit einem begeisterten “JA, ich will das Buch rezensieren” per E-Mail antwortete. Nachdem ich bei Amazon die Beschreibung gelesen hatte, wartete ich ungeduldig auf Viejendalisk – der Pakt um Nadim und freute mich als ich es endlich in den Händen halten durfte.

Der Klappentext klingt sehr vielversprechend: Vlou soll in der Aristei seines Onkels Dalio arbeiten, doch tief in seinem Herzen fühlt er sich zu etwas anderem berufen. Kurzerhand flüchtet er von zu Hause. In den Wäldern von Madigaar verirrt Vlou sich und findet schließlich Einkehr bei einer alten Frau namens Namaria. Hier beginnt Vlous neues Leben. Namaria lehrt ihn alles über weiße Magie, was sisch für ihn als mehr als nützlich erweist – denn in Viejendalisk beginnen dunkle Mächte zu arbeiten!

Vlous strenger Vater sieht für seinen Sohn eine Laufbahn als Tischler in dem Unternehmen seines Bruders Dalio vor, nur hat der junge Andare so gar keine Lust auf diese Arbeit. Zum ersten Mal in seinem Leben stellt er die Entscheidung seines Vaters in Frage und es kommt zu einem heftigen Streit an dessen Ende der Bruch zwischen der Familie und Vlou entgültig zu sein scheint.
Der junge Mann läuft zunächst planlos durch den Wald, ohne ein Ziel, getrieben von seiner Wut und dem Wunsch das etwas besseres als eine Ausbildung zum Tischler ihn erwartet.
Das Schicksal meint es gut mit Vlou, denn gerade als er an seinem Plan zu zweifeln beginnt und er sich bewusst wird, das er überhaupt keine Ahnung hat bei wem er Unterschlupf finden soll, läuft im in den Wäldern von Madigaar eine alte Frau, Namaria, über den Weg. Diese Begegnung verändert das Leben des jungen Burschen auf eine Weise die er nicht für möglich hält, denn Namaria ist eine der 5 Uoci, die jeder ein Magisches Medaillon hüten und es vor den bösen Mächten, die in Viejendalisk nach der Macht greifen, zu schützen versuchen.
Namaria sieht in Vlou ihren Nachfolger als Hüter des Medaillons der Uoci und beginnt ihn in die Welt der weißen Magie einzuführen. Doch die Ereignisse überschlagen sich in Viejendalisk und Namaria erkennt, das ihr nicht mehr viel Zeit bleibt um Vlou auf seine Aufgabe vorzubereiten.
Schließlich gelingt der schwarzen Magierin Herake die Entführung von Mena, die Tochter von Hanar, die eng mit dem Schicksal der Uoci verknüpft ist. Nachdem Herake Mena den gerade geborenen Zwilling Nadim geraubt hat, entsteht der Pakt um Nadim.

Die Geschichte ist in der Erzählform geschrieben und in 25 übersichtliche Kapitel unterteilt. Die Gestaltung des Covers vereint die Elemente der Rahmenhandlung in sich und besticht durch seine Düsternis, die durch das in Gelb/Schwarz gehaltene Pentagramm aufgelockert wird. Der Preis von 16,40 € finde ich persönlich für ein Taschenbuch mit 264 Seiten (inklusive Namensregister 20 Seiten) zu hoch angesetzt, kann jedoch verstehen, das auch die Kosten und der Aufwand gedeckt werden müssen. Herausheben möchte ich die wirklich Liebevoll gestaltete Karte zu Anfang des Buches sowie die Stammbäume der einzelnen Völkergruppen von Viejendalisk, die gerade zu Beginn der Geschichte hilfreich sind.

Der Klappentext verspricht das Abtauchen in eine andere Welt, dieses Versprechen wird definitiv gehalten. Auch wenn ich oftmals beim Lesen des Buches an Herr der Ringe und Avatar denken musste und Parallelen zu den Geschichten von J. R. R. Tolkien und James Cameron entdeckte, ist die Idee der Geschichte um Vlou und den magischen Medaillons sehr gelungen.
Am Anfang des Buches hatte ich Schwierigkeiten mit dem Stil des Autors. Der Einstieg in die Geschichte wird bestimmt durch den Streit von Vlou und seinem Vater, was mich einige Male inne halten ließ. Die Wortwahl des Autors ist oftmals nicht treffsicher der Situation geschuldet, was das Lesen mancher Passagen äußerst anstrengend macht, ebenso die Absätze während der einzelnen Kapitel, die mich sehr irritiert haben. Die Wörter “natürlich”, “irgendwie” und “nun” werden allzu verschwenderisch eingesetzt, was dem Lesefluss an einigen Stellen schadet und man die Leselust zu verlieren droht.
Die Geschichte spielt an einem Ort wo Magie vorherrscht und bei mir den Eindruck erweckte etwas altmodisch zu sein, deshalb ist die gewählte Umgangssprache wie zum Beispiel der Ausdruck “kein Plan haben” nicht unbedingt immer die beste Wahl.
Den Charakteren, besonders Vlou als Hauptcharakter, fehlt in vielen Situationen die Tiefe und ich hätte mir mehr Emotionen gewünscht, zum Beispiel als Vlou erfährt das er als weißer Magier ausgebildet wird. Man hat das Gefühl Vlou ist kurz entsetzt aber nimmt seine Bestimmung letztlich einfach so an! Ich habe mich selbst schon als Schreiberling versucht und weiß wie schwer es ist einem Charakter Leben einzuhauchen und habe an diesem Punkt immer Probleme, weshalb die Charaktere meist statisch und nicht authentisch wahrgenommen werden.
Bei Roke und Namaria besteht dieses Problem beinahe überhaupt nicht, denn der Autor erweckt die beiden zum Leben, besonders Roke, die mir als Protagonistin nicht sympathisch ist, aber eben authentisch wirkt. Diese Entwicklung hat mich überrascht, ist doch eigentlich Vlou die Hauptperson in Viejendalisk. Besonders gut gefallen hat mir die Schlussszene mit Herake und Mena, die Beste im ganzen Buch meiner Meinung nach. Sehr flüssig geschrieben, Emotionen pur auch wenn davon noch etwas mehr gut gewesen wäre um den Cliffhanger zu Buch 2 – Die Handlanger des Feuers noch dramatischer zu gestalten.

Ein gelungenes Fantasybuch mit großem Potential, wenn die Charaktere noch mehr herausgearbeitet werden. Deshalb vergebe ich 3 Sonnenuntergänge für Viejendalisk – Der Pakt um Nadim.

Viejendalisk – Der Pakt um Nadim
Seitenzahl: 264
novum pro
ISBN-10: 3990268848
ISBN-13: 978-3990268841
Preis: 16,40 €

Meine Bewertung:
Bewertung3
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Quelle des Bildes: Alexa Gr.

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2 Antworten zu Viejendalisk – Flo Wandemberg

  1. Anja sagt:

    Hi,
    Ich finde deine Rezi sehr gelungen, du bringst das alles sehr gut auf den Punkt, was mir irgendwie sehr schwer gefallen ist.

    Was mich auch gestört hat, sind die ganzen alltäglichen Floskeln, die er eingebaut hat. Als könnte man Situationen nicht anders beschreiben, als mit schon hundertausendmal vorgekauten Wortkombinationen.

    Die Gefühle wurden mir auch viel zu sehr beschrieben, als gezeigt und kamen daher von den Protagonisten nicht wirklich gefühlt rüber.

    Liebe Grüße
    Anja

    • Alexa Grünewald sagt:

      Danke dir 🙂 Mir ging es mit deiner Rezi genauso, also das ich dachte, wow sie hat das geschrieben was ich gemeint hab^^

      Genau diese Floskeln haben das Lesen des Buches so anstrengend gemacht und einem so ein bisschen das Lesevergnügen verhagelt find ich.

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