Ein kleiner Frühlingsgruß

Heute Morgen überraschte mich meine liebe Kollegin mit diesem netten, kleinen Frühlingsgruß:

FrühlingsboteJetzt habe ich zumindest in meinem Büro den Frühling zu Gast!

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Hawaii five O – Alter Name, neues Image

Hawaii_five_OManchmal sind die Wege unergründlich wie man zu einer Serie kommt, die man eigentlich gar nicht kucken will.

Als bekannt wurde dass die in den 70er und 80er Jahren erfolgreiche Serie, mit Jack Lord in der Hauptrolle des Steve McGarrett,  neu aufgelegt wird, schüttelte ich den Kopf. Wieder so ein Remake mit gelackten Hollywoodstars, deren gebleichte Zähne eine ganze Straße ausleuchten könnten dachte ich bei mir und ignorierte die gesamte Staffel 1 des neuen Teams von Hawaii five O hartnäckig. Schließlich erzählte mir eine Kollegin von der Serie und schwärmte mir von dem “neuen” Steve McGarrett vor, gespielt von Alex O’Loughlin, der auch die Hauptrolle in der Vampirserie Moonlight inne hatte und ich beschloss zumindest eine Folge zu kucken.
Was soll ich sagen? Ich war begeistert!
Der Wortwitz, die ständigen Diskussionen zwischen Danny Danno Williams und Steve, die an ein altes zänkisches Ehepaar erinnern, machen die Serie zu einem wahren Fernsehvergnügen.
Steve McGarrett jun. ist ein harter Hund, seines Zeichens Navy Seal, der in die Fußstapfen seines Vaters tritt und die Spezialeinheit der Insel leitet. Meist schießt er zuerst und stellt dann die Fragen, ein Grund weshalb sein besonnener Partner Danno ständig kurz vorm Nervenzusammenbruch zu stehen scheint.
Komplettiert wird die Spezialeinheit durch ein zweites Team, Chin Ho Kelly ein ehemaliger Police Detective, der zu Unrecht der Korruption verdächtigt wurde und seinen Job bei der Polizei an den Nagel hängen musste.
Einzig seine Cousine, Kona Kono Kalakaua glaubte an seine Unschuld und setzte sich dafür ein, dass er zur Spezialeinheit Five O wechseln konnte.

Der zentrale Handlungsbogen aller Staffeln ist die Ergreifung von Wo Fat, der Steves Vater ermordete sowie die Lösung um die wahre Identität von Shelburne. Zumindest letzertes wird in Episode 1 von Staffel 3 aufgelöst. Der Zuschauer staunt nicht schlecht, als offenbart wird, wer hinter dem Decknamen steckt.
Weitere Fragen werden aufgeworfen, z. B. warum Shelburne Wo Fat nicht tötet als die Gelegenheit besteht und Steve tut sich schwer damit das Rätsel zu lösen.
Neben dem roten Faden der Story werden rasant und mit viel Action aktuelle Mordfälle auf der Insel gelöst, während gleichzeitig das Privatleben der Hauptcharaktere mit der Arbeit kollidiert, was oft zu Verwicklungen führt.

Man merkt als Zuschauer dass Hawaii Five O aus dem gleichen Stall wie die Navy-CIS Reihe kommt, was nicht zuletzt daran liegt, das die Charaktere aus Navy CIS L.A. hin und wieder als Gastars auftreten.
Manchen Serienjunkies ist es vielleicht schon aufgefallen das sowohl Navy CIS L.A. als auch Hawaii Five O vom selben Autohersteller gesponsort werden. Auch die Ausrüstung beider Serien, zum Beispiel die Comperausrüstung, ist ähnlich gestrickt. Man erkennt deutlich die Parallelen zwischen den beiden Serien.

Obwohl es offensichtliche Gemeinsamkeiten zwischen Navy CIS L.A. und Hawaii five O zu geben scheint, lohnt es sich beide Serien anzuschauen. Denn die Charaktere in der Neuauflage von Hawaii 5-0 sind vielschichtig, haben extremes Entwicklungspotential, zeigen viel Selbstironie und sowohl die Action als auch die Romantik kommen nicht zu kurz.

Mich hat dieses Remake auf ganzer Linie überzeugt! Für alle die Actionserien lieben und Anhänger des Navy CIS Universums sind, ist diese Serie ein absolutes Muss.

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London – eine Stadt die einem den Atem raubt

UndergroundBuckingham Palast, Big Ben, Tea Time und die Royals. Daran denkt man automatisch wenn der Name der Hauptstadt des United Kingdom fällt. Aber London ist soviel mehr! Als ich mich im Dezember 2010 mit meiner besten Freundin auf das Erlebnis London einließ, hätte ich mir niemals träumen lassen wie sehr mich diese Metropole begeistern würde. Damals hatten wir nur 10 Stunden Aufenthalt in London, was für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie das Haus of Parliament oder den Buckingham Palast vollkommen ausreichte. Aber ich wollte mehr, am besten alles und als es Zeit war Abschied zu nehmen wäre ich am liebsten geblieben. Ich hatte Schwierigkeiten mich wieder an meinen Alltag zu gewöhnen und für mich war klar, diese Stadt habe ich nicht zum letzten Mal besucht.
Im Dezember 2012 flog ich erneut für 3 Tage an die Themse und leider verging die Zeit wieder viel zu schnell! Zumindest reichte diesmal die Zeit um mehr von London zu sehen.

Elmwood_HotelAls Übernachtungsmöglichkeit kann ich das Elmwood Hotel am Argyle Square empfehlen. Das Hotel ist ca. 500 m von der St. Pancrass/Kings Cross Station entfernt. Der Preis für 3 Übernachtungen im Doppelzimmer lag bei 80 Pfund pP, ein absoluter Spitzenpreis für die zentrale Lage. Der Empfang an der Rezeption ist sehr freundlich und nett. Die Zimmer sind klein und sauber, zum schlafen und duschen ist der Platz absolut ausreichend. Der Check-In ist ab 14:00 h möglich, ist man früher am Hotel kann man sein Gepäck kostenfrei unterstellen. Das gilt jedoch nicht beim Check-Out, hier sind 5 Pfund pro Gepäckstück fällig! Mein einziger Kritikpunkt am Elmwood Hotel.
Das Frühstück, von dem man in London nicht viel erwarten sollte, wird in einem kleinen Speisesaal serviert und darf, an Londoner Maßstäbe gemessen, als üppig bezeichnet werden. Der Toast wird noch warm serviert, auf Nachfrage werden weitere Toastscheiben gereicht. Joghurt, Tee, Kaffee, Säfte, Kornflakes, Wurst, Käse sowie verschiedene Marmeladensorten runden das Angebot ab.

KingsCrossNach dem Frühstück ist Sightseeing angesagt! Der Bahnhof Kings Cross, als Harry Potter Fan ein absolutes Muss, ist die erste Station auf dem Städtetripp und stolz lasse ich mich an dem Gepäckwagen unter dem Hinweisschild Platform 9 3/4 fotografieren. Ein wirklich erhebender Moment.
Kings Cross liegt nahe der St. Pancrass Station, die am 1. Oktober 1868 in Betrieb genommen wurde. Der Bahnhof ist imposant und definitiv einen Blick wert.

Der nächste Weg führt zur U-Bahnstation von Kings Cross. Ohne das weit verzweigte U-Bahnnetzwerk kommt man in London nicht weit. Ein kleiner Tip, ab 9:30 Uhr kosten die Tageskarten für Zone 1+2 rund 1,50 Pfund weniger.
In den U-Bahnstation findet man, bei den Automaten für die U-Bahntickets, Flyer mit dem Plan der Londoner U-Bahn. Auf den ersten Blick besteht er nur aus farbigen Linien, aber mit jeder Nutzung der Tube fällt der Umgang damit leichter.
Keine Angst wenn man die Falsche Bahn erwischt, beim nächsten Halt einfach aussteigen. Findet man sich alleine überhaupt nicht zurecht gibt es auch genug Mitarbeiter vor Ort, die einem sehr freundlich und kompetent Auskunft geben.

Was viele Touristen in London begeistert, ließ mich eher kalt. Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett hat mich nicht vom Hocker gerissen. Im Gegenteil! Ich war sehr enttäuscht von dem nicht vorhandenen Flair des Hauses und dem Arrangement der Figuren. Zweifelsohne sind die Abbilder der Stars sehenswert und unerreicht in ihrer Perfektion, aber für 30 Pfund pro Person habe ich definitiv mehr erwartet! Zudem ist es nicht möglich sich mit allen Figuren fotografieren zu lassen. Die britische Königsfamilie, Barack Obama und auch die männlichen Stars Robert Pattinson und Taylor Lautner sind nur mit einem selbst auf dem Bild, wenn man sich von dem Fotografen vor Ort ablichten lässt. Das Bild kann am Ende des Besuchs erworben werden.
Das Gruselkabinett und eine Wagenfahrt durch die Geschichte Londons fand ich jedoch sehr interessant.

Sherlock_Holmes_MuseumNach dem Besuch bei Madame Tussauds bietet es sich an, das legendäre Haus vom berühmtesten Detektiv der Welt zu besichtigen. Die beiden Attraktionen liegen nicht sehr weit voneinander entfernt und die Statue von Sherlock Holmes weist einem den Weg, die direkt vor dem Eingang der ältesten U-Bahnstation Londons steht. Die Baker Street selbst versprüht leider nicht mehr den Charme der vergangenen Epoche, als Pferdekutschen über das Kopfsteinpflaster holperten und Frauen mit Reifröcken bekleidet über die Gehwege flanierten, aber ein Hauch dieser Zeit schwingt noch immer zwischen den Häusern. Sherlock Holmes ehemaliges zu Hause beherbergt ein Museum über den Detektiv und ist zur Besichtigung frei gegeben.

London_Eye_Big_BenZurück in der U-Bahn geht es in Richtung Westminster Station. Von hier aus erreicht man bequem zu Fuß das House of Parliament und somit auch den Big Ben, das London Eye, die Westminster Abbey, die Downing Street, Horse Guards und ein wenig weiter geradeaus den Trafalgar Square.
Für mich ist das House of Parliament und Big Ben jedes Mal das absolute Highlight einer Londonreise. Ich liebe dieses imposante Gebäude und bin jedes Mal vor Ehrfurcht erstarrt wenn ich davor stehe. Das London Eye als solches ist eine echte Attraktion, weil es einen grandiosen Blick über die Skyline der Stadt bietet. Am Abend erstrahlt das London Eye in verschiedenen Farben und ist ein begehrtes Objekt für garantiert außergewöhnliche Fotos.

Oxford_StreetIn der Weihnachtszeit ist die Oxford Street ein richtiges Highlight mit all den geschmückten Fassaden der großen Einkaufshäuser. Ich bekam vor Staunen den Mund nicht mehr zu. London lässt sich etwas einfallen um die Touristen, die aus aller Welt in die Stadt strömen, zu beeindrucken. Hier findet Frau und auch Mann alles was das modebewusste Herz begehrt. Der Londoner Schick ist einzigartig auf der Welt und hat mich direkt angesprochen. Ich hätte mich ohrfeigen können, dass ich mein Budget für die Reise nicht höher angesetzt hatte, denn in der Oxford Street kann man die Kreditkarten glühen lassen und den Geldbeutel in die Magersucht treiben!
Auch die Technikfreaks kommen auf ihre Kosten. Ich habe noch nie einen so großen Apple Store gesehen wie in der Haupteinkaufsmeile von London. Ein Traum für jeden Anhänger des angebissenen Apfels.

In den Seitenstraßen der Oxford Street gibt es mehrere Filialen des Spaghetti House. Der Service ist hervorragend, die Kellner sowie die Chefin des Restaurants sehr zuvorkommend und höflich, das Preis- Leistungsverhältnis stimmt auch. Wer sich nicht auf eine kulinarische Erlebnisreise begeben möchte und lieber der bekannten italienischen Küche treu bleibt, ist im Spaghetti House genau richtig.

St.James-ParkTag 2 beginnt mit einem stärkenden Frühstück und erneut wird sich in das Gewühl von London gestürzt. Die Wachablösung beim Buckingham Palast ist ein sehenswertes Spektakel und lohnt sich, auch wenn einem bei Minustemperaturen die Nase abfriert. Mit viel Glück sieht man vielleicht mehrere Mitglieder der Königlichen Familie. Am Palast liegt direkt der St. James Park. Sehr idyllisch und perfekt um der Hektik der Großstadt eine Zeitlang zu entfliehen. Egal bei welchem Wetter, ein Spaziergang lohnt sich immer.
Weiter geht es in Richtung Tower und Tower Bridge. Die Anlage des Towers von London ist sehr weitläufig, weshalb ich davon abrate sie während eines kurzen Städtetrips zu besichtigen. Von außen ist ein Blick in die Anlage möglich und man saugt mit jedem Atemzug die Geschichte des Landes in sich hinein.
Ein kurzer Spaziergang entlang der Themse und die Tower Bridge kommt in Sicht. Der Wind pfeift einem um die Ohren, wenn man über die Brücke flaniert und innehält, um die Geschichte der Brücke auf den angebrachten Tafeln zu lesen. Für mich war es ein absoluter Traum die Tower Bridge zu überqueren und ich war sehr beeindruckt.
Anschließend führt der Weg, mit der U-Bahn, kreuz und quer durch London zur Tottenham Court Road, durch die Oxford Street, zur Westminster Abbey, dem New Scotland Yard und zum Schluss nach Covent Garden, der überdachten Markthalle.
Der Tee aus dem Tea Palace kann ich sehr empfehlen und ich decke mich hier immer mit Vorräten ein, bevor an den Ständen, wo es von Nippes bis echte Antiquitäten alles zu kaufen gibt, vorbeigeschlendert wird.

Picadilly_CircusAm Abend verschlägt es mich zum Picadilly Circus und es ist um mich geschehen. Neben dem House of Parliament mein liebster Platz in London. Hier tobt das Leben, das Flair dieses Ortes ist schier unglaublich! Gerne würde ich mir Karten für ein Musical kaufen, doch die Zeit drängt und ich verschiebe das Musical auf das nächste Mal.

Tag 3 beginnt und leichte Wehmut macht sich bei mir breit. Nach dem Frühstück wird ausgecheckt und ein letztes Mal fährt mich die U-Bahn an die Lieblingsorte dieser Reise. Passend zu meiner Stimmung fängt es an zu regnen, aber auch das gehört zu einem Londonbesuch dazu.
Kurz nach 15:00 Uhr Londoner Zeit heißt es Abschied nehmen. Der Shuttleservice bringt mich von der Victoria Station zum Flughafen.

Diese Stadt lebt die Geschichte und die Historie wie keine andere. Die Menschen sind extrem höflich, zuvorkommend und nett! Allein der Mentalität der Londoner wegen lohnt es sich der Metropole einen Besuch abzustatten. Ich liebe die Fahrten in der U-Bahn, man kommt leicht mit den Mitfahrern ins Gespräch und ich sitze gerne auf meinem Platz und höre den leise geführten Unterhaltungen zu. Die allgemein verbreitete Ansicht Engländer seien steif und zugeknöpft, kann ich nicht bestätigen. Das Gegenteil ist der Fall. Blickt man sich suchend in der Gegend um, wird man höflich angesprochen ob man Hilfe benötigt oder rempelt ein Engländer dich an, entschuldigt er sich direkt.

Ich spreche zu London keine Empfehlung aus, denn das hat die Stadt an der Themse nicht nötig!
Eines ist sicher, wenn jemand einmal in London zu Besuch war, kehrt er immer wieder dorthin zurück!

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Quelle der Bilder: Alexa Gr.

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Die Flüsse von London – Ben Aaronovitch

Die_Flüsse_von_LondonAlles was nur im entferntesten mit London zu tun hat interessiert und fasziniert mich. Ich liebe diese Metropole und als ich den Titel des Buches las, fackelte ich nicht lange und kaufte es!

Peter Grant, frisch gebackener Police Constable in London, ist heilfroh dem Schreibdienst CPU als zukünftigen Arbeitsplatz noch einmal entkommen zu sein. Er staunt nicht schlecht als sich sein neuer Boss Thomas Nightingale als letzter Zauberer von London entpuppt.
Der junge Police Constable selbst verfügt über eine magische Veranlagung deren er sich nicht bewusst ist und übt, unter der Anleitung von Inspektor Nightingale, fleißig Zaubersprüche bei denen er öfter einmal sein Handy explodieren lässt. Doch neben seiner Ausbildung zu einem echten Zauberer muss er allerlei Fälle mit magischem Hintergrund lösen. Da wären die Götter der Themse die es zu besänftigen gilt, ein Nest von Vampiren in Purley erfordert seine ganze Aufmerksamkeit und Amoklaufende Geister gehören ebenfalls zu Peters Aufgabengebiet.

Das Buch ist leicht zu lesen, voll von britischem Humor und hat so gar nichts mit der Welt von Harry Potter gemein. Die Geschichte spielt im London von heute und der Autor versteht es den Gegensatz von Altertum und Moderne, den die Hauptstadt des Empires in sich vereint, perfekt zu vermitteln. Er gibt einem das Gefühl, selbst am Covent Garden über die Piazza zu spazieren oder eine der unzähligen Brücken, die die beiden Ufer der Themse verbinden, zu überqueren. Peter Aaronovitch versteht es dem Leser die Geschichte der Stadt näher zu bringen ohne Oberlehrerhaft zu wirken. Er überlässt es seinen sympathischen Charakteren den Leser auf eine Stadtrundfahrt, durch die bewegende Geschichte der Metropole, mitzunehmen.

Das schöne, wenn man das Buch zu Ende gelesen hat, ist das Wissen das die Geschichte um den Zauberlehrling weitergeht. Es gibt noch zwei weitere Bände der Peter Grant Reihe Schwarzer Mond über Soho und ein Wispern in der Baker Street.

Das einzige was mich an dem Buch gestört hat, sind die 40 Seiten langen Kapitel. Für jemanden wie mich die von Kapitel zu Kapitel liest, ein recht ordentliches Pensum am Abend.

Dieses Buch kann ich jedem Krimi- und Fantasyliebhaber empfehlen sowie allen, die England und London im besonderen mögen.

Die Flüsse von London (Originaltitel: Rivers of London)
Band 1
Seitenzahl: 480
Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN-10: 3423213418
ISBN-13: 978-3423213417
Preis: 9,95 €

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Lilien im Sommerwind – Jedes Jahr wieder

NoraRoberts_Lilien_im_SommerwindEs ist gar nicht so einfach über das Lieblingsbuch eine Rezension, oder das was ich dafür halte, zu schreiben.
Das musste ich gerade feststellen, als ich zum fünften Mal den ersten Satz dieses Beitrags gelöscht habe.
Meine Ausgabe von Lilien im Sommerwind ist total zerlesen, so oft habe ich dieses Buch schon in der Hand gehabt. Im Urlaub ist es immer dabei und spätestens im Frühherbst eines Jahres habe ich es mal wieder gelesen.
Viktoria Tory Bodin wurde mit dem “zweiten Gesicht” geboren, eine Gabe die bei ihr als Kind schon sehr ausgeprägt ist. Sie wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, ihr Vater arbeitet als Farmer, die Mutter  kümmert sich um Haus und Herd, hilft jedoch heimlich bei der prominenten Familie Lavelle wenn es nötig ist und bessert das kümmerliche Einkommen der Familie damit etwas auf.
Der Sommer hält Einzug in Progress, Tory ist 8 Jahre alt und freundet sich mit Hope Lavelle, dem Augapfel der alteingesessenen und machtvollen Familie Lavelle, an. Während die Mutter von Hope die ungewöhnliche Freundschaft mit sorgenvoller Miene betrachtet und eine Abneigung gegen das vernachlässigte Kind hegt, sieht Hopes Vater der Freundschaft gelassen entgegen.
Die beiden Freundinnen sind eng miteinander verbunden, Seelenverwandte, was Hopes Zwillingsschwester Faith so gar nicht gefällt. Doch die ungleichen Mädchen lassen sich davon nicht beeindrucken und verabreden sich immer wieder um Abenteuer auf ihren Fahrrädern und dem nahe gelegenen Sumpf zu erleben.
Eines dieser Treffen endet in einer Tragödie, Tory führt Polizei und Eltern zum Fundort von Hopes Leiche, die missbraucht und erwürgt im Sumpf zurückgelassen wurde. Der Mörder wird nie gefunden und Viktorias Familie verlässt die Stadt.

Achzehn Jahre später kehrt Tory an den Ort ihrer Kindheit zurück und eröffnet dort ein eigenes Geschäft. Progress hat sich auf den ersten Blick nicht verändert, die Lavelles haben noch immer große Macht, die Schönheitskönigin und das ehemalige hässliche Entlein der High School, Dwight Frazier, sind verheiratet und noch dazu das Bürgermeisterpaar.
Die Ankunft von Tory löst in der beschaulichen Kleinstadt große Unruhe aus und lässt die Ereignisse eines längst vergangenen Sommers auf erschreckende Weise wieder lebendig werden.
Tory beschließt den Morden, die dem von Hope erschreckend ähneln, auf den Grund zu gehen und benutzt ihre Gabe als Waffe gegen den Serienkiller. Sie muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und kommt dem Mörder näher als sie ahnt.

Das erste Mal als sich dieses Buch las, war ich wie elektrisiert und konnte es nicht aus der Hand legen. Nora Roberts versteht es ihre Charaktere lebendig werden zu lassen und man durchlebt als Leser den Schrecken von Torys Visionen, die Liebe zu Cade und die Traurigkeit über eine verlorene Kindheit. Man spürt regelrecht den heißen Sommerwind, riecht die Baumwolle auf den Feldern der Lavelles und hört das glockenhelle Lachen von Kindern, die ihre Ferien genießen.

Mich hat vor allem die weibliche Hauptperson, Viktoria Tory Bodeen, angesprochen. Ich hatte direkt einen Draht zu ihr und sie war mir auf Anhieb sympathisch. Ich bin tief beeindruckt von ihrem Willen sich nicht unterkriegen zu lassen, das sie niemals aufgibt und für ihre Träume kämpft. Ihr Vater konnte sie auch mit schwersten Misshandlungen nicht brechen und ich habe schlicht und ergreifend großen Respekt vor der 26 jährigen jungen Frau, die sich den Dämonen der Kindheit entgegen stellt. Es erfordert Mut dorthin zurück zu kehren wo man herkommt und den hat Tory haufenweise, auch wenn sie am Anfang der Geschichte noch nicht ahnt, wieviel Kraft in ihr steckt.  Ihre Reise in die Vergangenheit wird zu einem mitreißenden Abenteuer, an dessen Ende die Erkenntnis steht wer sie wirklich ist. Man geht diesen tragischen, lustigen und spannenden Weg gerne mit der geheimnissvollen Frau, die am Ende des Buches nicht nur ihrer toten Freundin Frieden schenkt, sondern auch die Liebe ihres Lebens findet.

Das Buch wurde im Jahr 2007, mit Claire Forlani (CSI New York, Navy CIS L.A.) als Viktoria Bodeen, verfilmt. Selbstverständlich habe ich den Film gesehen und war sehr enttäuscht. Viele Handlungsbögen wurden nicht aufgegriffen, andere dafür ausgedehnt, so dass der Zauber des Buches im Dschungel von Hollywood verloren ging.

Für alle die neugierig geworden sind:

Nora Roberts
Lilien im Sommerwind (Originaltitel: Carolina Moon)
Taschenbuchausgabe
Heyne Verlag
Seitenzahl: 560
ISBN-10: 3453873335
ISBN-13: 978-3453873339
Preis: 9,99 €

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Homeland – Vorsicht Suchtgefahr

HomelandEndlich eine Top Serie aus den USA, die recht zügig den Weg nach Deutschland gefunden hat!

Der seit 2003 im Irak vermisste Marinesoldat Nicholas Brody wird bei der Erstürmung eines Terroristenverstecks befreit. Er kehrt als Held in seine Heimat zurück und wird von den Medien gefeiert. Nick ist von nun an das Sinnbild der Hoffnung für die in den Krieg einberufenen Soldaten. Doch Carrie Mathison, CIA-Agentin mit unkonventionellen Ermittlungsmethoden, besitzt Informationen das ein amerikanischer Kriegsgefangener von Terrorisisten “umgedreht” worden ist. Sie ist der festen Überzeugung das es sich hierbei um Nicholas Nick Brody handelt.
Nach außen hin präsentieren sich die Brodys als perfekte amerikanische Familie, die ihr Leben dort aufnehmen wo es 8 Jahre vorher geendet hat. Doch fernab vom Blitzlicht und den Aufnahmen der Kameras wird ein anderes Bild gezeichnet.
Jessica Brody leidet unter der Entfremdung zu ihrem Ehemann und hat große Probleme mit der Veränderung, die Nick durch Folter und Einsamkeit durchgemacht hat. Er ist ein gebrochener Mann, der versucht sich in seinem Leben zurechtzufinden, was ihm durch die Rolle als Repräsentant der US Army nicht gerade erleichtert wird.
Während die Tochter der beiden, Dana, sich einem fragwürdigen Freundeskreis zuwendet, mit Drogen experimentiert und gegen ihre Mutter rebelliert, zieht sich der Sohn, Chris, in sich selbst zurück und versucht mit der Angst, die er vor seinem eigenen Vater zu verspüren scheint, fertig zu werden.

All die kleinen Familiendramen verfolgt Carrie am Bildschirm ihres PCs, da ihr eine vierwöchige Überwachung für Nicholas Brody genehmigt wurde. Sie ist von Nicks Persönlichkeit und Angewohnheiten faziniert, verfolgt aber weiterhin jeden Hinweis, der den Beweis erbringen könnte, das er von seinen Peinigern “herumgedreht” wurde und für den al Qaida Terroristen Abu Nazir arbeitet.
Schließlich endet die Frist für die Überwachung, sie kann ihren Vorgesetzten nicht dazu bewegen eine Verlängerung zu genehmigen und Carrie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei kommen sich Carrie und Nick sehr nah und ein perfides Katz und Maus Spiel beginnt. Wer ist hier Jäger und wer der Gejagte? Die Grenzen verschwimmen, wer sagt die Wahrheit und wer ist ein Meister der Täuschung?

Nach der Ausstrahlung von Folge 7 Die Hütte am See sind für den Moment einige Fragen geklärt, doch unwillkürlich fragt sich der Zuschauer ob wirklich alles so ist wie es scheint. Genau das macht den Reiz dieser Serie aus und saugt einen in den Strudel von Vaterlandsehre, Verrat und dem Wunsch nach der Normalität des Alltags.
Die Macher der Serie verstehen es mit neuen Komponenten und Charakteren die Handlung undurchsichtig erscheinen zu lassen, den Spannungsbogen langsam und stetig aufzubauen und treiben die Story gleichzeitig gnadenlos an.

Claire Danes und Damien Lewis sind die idealen Besetzungen für die Rollen der CIA Agentin Carrie Mathison und Nicholas Nick Brody. Es herrscht eine Harmonie und Spannung zwischen den beiden, das man förmlich das Zischen und Knistern hören kann wenn sie aufeinandertreffen.
Besonders Claire Danes, die mir vor allem aus der Fernsehserie Willkommen im Leben und dem Film Romeo und Julia im Gedächtnis geblieben ist, hat sich mit der Rolle der Carrie Mathison ein weiteres Denkmal in der Film- und Fernsehwelt geschaffen.

Wer der Meinung ist, Homeland in eine Schublade mit der Navy CIS Familie stecken zu können irrt sich gewaltig. Diese Serie ist anders, facettenreicher und wirkt weniger durch Action und Schusswechsel, sondern überzeugt durch die Ränkespiele der Politik und den Beziehungen der Charaktere untereinander.

Ich kann die Serie jedem empfehlen der auf subtile, patriotische Thrillcrime-Serien steht.

Homeland wird seit dem 3. Februar 2013 immer Sonntags, 23:15 Uhr auf Sat 1 ausgestrahlt.

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Tatort mit Til – Geht das gut?

Tatort-SchweigerSonntag Abend kurz nach 8! Die Spannung steigt, es ist Zeit für den Tatort. Alles ist diesmal ein wenig anders, denn Til Schweiger steht vor seinem Tatortdebut bei der legendären Krimireihe. Passend dazu der Titel “Willkommen in Hamburg”.
Der Elite Polizist Nick Tschiller zieht aus familiären Gründen von Frankfurt nach Hamburg und stolpert direkt in einen brisanten Fall von Kinderprostitution. Sein neuer Partner, der niedergeschossen das Krankenhausbett hütet, aber Nick trotzdem mit den modernen Waffen des Internets zur Seite steht, ist das absolute Gegenteil vom nuschelnden Kommissar, der zuerst zu handeln scheint und dann denkt.
Die Handlung ist rasant und ungewohnt blutig. Die Maschinenpistolen der Gangster kommen nicht zur Ruhe und das Aufprallen der Patronenhülsen auf dem Asphalt lässt einem die Ohren klingeln. Hollywood Feeling prallt auf Deutsches Fernsehen und ist sehr amüsant anzusehen. Besonders die Szene in der Nick Tschiller einem Transporter hinterher rennt, um die entführte Prostituierte zu retten, hat bei mir unkontrollierte Lachsalven hervorgerufen.
Nick rennt und rennt, schnauft nicht einen Moment vor Anstrengung und schießt während seines Sprints locker aus der Hüfte das hintere Fenster des Kastenwagens kaputt. Er hechtet weiter dem Fahrzeug, das ordentlich beschleunigt, hinterher und macht unglaublicherweise Boden gut, überholt letztlich das Fahrzeug, schafft es die seitliche Schiebetür aufzureißen und sich ohne Anstrengung in den Innenraum zu schwingen. Eine Glanzleistung möchte ich anmerken, ohne auch nur einen Schweißtropfen zu vergießen und das alles während der Wagen mindestens 50 km/h fährt. Beachtlich und beängstigend die Kondition des neuen Kommissars.
Neben den verborgenen Sprintkünsten Tschillers weist er auch Hulkähnliche Kräfte auf, wie er uns Zuschauern wenig später im Badezimmer eines Hotels eindrucksvoll beweisen kann.
Der aufgespürte Bösewicht trickst ihn aus, klassisch macht Nicks Hinterkopf mit einem Gewehrkolben Bekanntschaft. Natürlich kann das einen Nick Tschiller nicht lange außer Gefecht setzen und schnell kommt er wieder zu Bewusstsein, mit Handschellen an einen, fest in der Wand verankerten, Handtuchhalter gekettet. In der Badewanne liegt seine Kollegin und ehemalige Freundin, ermordet. Selbstverständlich befindet sich ein Sprengsatz in dem kleinen Kabuff, der unerbittlich runtertickt. Tschiller mobilisiert alle außerirdischen und irdischen Kräfte, reißt die Halterung aus der Wand, ohne auch nur eine Fließe zu zerstören und stürmt aus der Todeszelle. Doch dann stoppt er, die Uhr der Bombe zeigt 3 Sekunden bis zur Explosion, reißt seine Tote Freundin aus der Badewanne und rennt ins Schlafzimmer. Effektvoll explodiert in diesem Augenblick der Sprengsatz hinter ihm und hüllt ihn in eine Staubwolke.
Zwischen den Actionszenen ist auch Zeit für Zwischenmenschliches. Der knallharte Polizist schafft es nicht seiner Teenagertochter ein Ei auf den Punkt genau zu kochen und zeigt bei deren Liebeskummer seine softe Seite.
Am Ende siegen die Guten gegen die Bösen, auch hier mit ordentlich viel Action, Maschinenpistolen und dem Kampf Mann gegen Mann. Auch das Frühstücksei beugt sich dem Siegeswillen von Nick Tschiller, kapituliert und lässt sich perfekt zubereiten.

Der erste Tatort mit Til Schweiger wird in einigen Augen mit Pauken und Trompeten durchgefallen sein.
Ich fand ihn jedoch richtig gut, abgesehen von einigen unlogischen Handlungen, die mittlerweile als Tradition bei der Tatortreihe anzusehen sind.
Das Einsatzteam Hamburg hat eindrucksvoll bewiesen, wie es geht dem angestaubten Image und sozialkritisch angehauchten Drehbüchern entgegenzuwirken. Amüsant, witzig, Tempo- und Actionreich, genau das was ich sehen möchte!
Das einzige, was mich gestört hat waren die Slomoszenen, die muss ich nicht unbedingt haben. Deutschland kann auch Hollywood, bitte mehr davon!

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Quelle des Bildes: I don’t own this http://www.abendblatt.de/img/kultur-live/crop114244039/3910697021-ci3x2l-h307/Tatort-Kinopremiere-in-Hamburg-2-.jpg

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Auf den Hund gekommen

AmyAls wir im August 2011 nach Italien in Urlaub fuhren, hatten wir noch keine Ahnung von der Wendung, die unser Leben nach drei Wochen Dolce Vita nehmen würde.
Wie jedes Jahr, seitdem mein Vater gestorben ist, geben wir unsere zwei Katzen in eine wunderbare Tierpension und können die drei Wochen Urlaub ohne schlechtes Gewissen genießen. Unsere Samtpfoten fühlen sich wohl in ihrem fünf Sterne Luxushotel, wo sie Stundenlang bespaßt werden und sich nicht ständig an die strengen Regeln ihrer Dosenöffner halten müssen.
Seit langem hege ich den Wunsch wieder eine Hundesbesitzerin zu werden, doch mein Freund weigert sich strikt nachzugeben und ich warte geduldig ab. Den ersten Durchbruch erziele ich mit Marley & ich, dem wunderbar komischen und zum Schluss herzzerreißenden Film über den ungehorsamsten Hund der Welt. Mein Freund kommt ins grübeln, anscheinend ist es gar nicht so übel einen Hund als Haustier zu haben, man ist immer an der frischen Luft und hat einen tierischen Kumpel an seiner Seite. Aber noch ist er nicht bereit nachzugeben und ich gedulde mich mit mühsam weiter. Der nächste Denkanstoß folgt durch einen Zeitungsartikel in der Tageszeitung mit den vier Buchstaben, in dem die Qualen der chinesischen Hunde aufgedeckt werden.
Einige Wochen später liefern wir die Katzen in der Pension ab und fahren gen Süden der Sonne entgegen. Im Urlaub fallen uns immer wieder die Streuner in den Straßen Süditaliens auf, zu scheu um sich von uns anfassen oder gar einfangen zu lassen. Zu schlecht sind ihre bisherigen Erfahrungen mit der Spezies Mensch.
Schließlich endet auch dieser Urlaub, mit Tränen in den Augen verabschieden wir uns von der Famiglia meines Freundes und fahren zurück in unsere Heimat.
Die Wiedersehensfreude in der Tierpension ist groß und ich schließe meinen schnurrenden Kater und meine beleidigte Katze in die Arme.
Die Leiterin der Tierpension erzählt uns von dem Besuch des Hundes ihrer Tochter, einen Mops. Pünktchen, sonst immer auf Krawall gebürstet wenn es um Hunde geht, war dabei erstaunlich gelassen. Mein Freund beteiligt sich plötzlich interessiert an dem Gespräch “Sie meinen es wäre möglich einen Hund und unsere Katzen zu vergesellschaften?” Mir fällt beinahe unser Kater vom Arm und mein Herzschlag setzt kurz aus. Mir ist bewusst, DAS ist der Moment auf den ich sehnsüchtig gewartet habe.
Die Besitzerin der Pension gibt uns den Tip nach einem Welpen Ausschau zu halten und wenn wir wirkliches Interesse haben, wüsste sie sogar schon jemand, ihre Tochter, die einen Welpen zur Vermittlung freigeben würde. Sie verspricht uns Bilder der Hunde per E-Mail zuzusenden.
Freudestrahlend packen wir unsere Samtpfoten, die noch nichts von dem bellenden Unheil ahnen, das über ihren Köpfen schwebt, in die Transportboxen und fahren nach Hause.
Ungeduldig warte ich auf die Bilder und bin sofort in das kleine, tapsige Hundebaby verliebt, als ich die Mail öffne.
Natürlich gehen wir nur kucken, versprechen mein Freund und ich uns gegenseitig, als wir uns einige Tage sptäter auf den Weg zur Pflegestelle machen. Wir sind zu früh dran, nervös rutschen wir auf unseren Sitzen im Auto herum. Bei einem Blick in den Garten sehe ich das kleine Welpenbaby durch die Welt wackeln. Schließlich ist es Zeit und wir werden herzlich von Mensch und Tier begrüßt.
Amy ist der Name des kleinen Hundemädchens, ihre Schwester Nele  und die Mutter haben schon ein zu Hause gefunden.
Die Pflegmutti ruft das ganze Hunderudel zu sich und plötzlich sind wir umringt von hechelnden, freundlichen und kuscheligen Hunden aller Rassen und Größen. Amy wackelt cool und charmant auf uns zu und schwups, ist es um uns geschehen. Das kleine, freche Gesicht, die Augen aus denen der Schalk nur so blitzt, wir sind verloren.
Die Formalitäten, ein Kontrollbesuch und eine Probe aufs Exempel mit unseren Katzen , sind schnell geklärt, wir fahren wieder heim. Die nächsten Tage vergehen im Schneckentempo, wir fiebern dem Wochenende entgegen und können es kaum erwarten Amy wiederzusehen.
Endlich ist sie da, die Stunde Null. Samstag! Wir haben extra ein Babygitter gekauft, um die Katzen und den Hund bei ihrem ersten Zusammentreffen seperieren zu können. Vollkommen umsonst wie sich herausstellt. Nachdem Pünktchen mit einem Pfotenhieb gleich die Verhältnisse geklärt hat und Peppino sich meckernd und fauchend auf den Kratzbaum verzieht, wackelt Amy erst einmal fröhlich um uns herum und erkundet die Wohnung. Währenddessen werden die Formalitäten erledigt, die Wohnung besichtigt, die Pässe von uns kontrolliert, jede Menge Fragen gestellt und von uns beantwortet. Wir werden für geeignet befunden, einem Hund ein zu Hause zu geben und plötzlich sind wir Hundebesitzer. Amy bleibt trotzdem nur ein paar Stunden auf Probe bei uns und Abends bringen wir sie wieder auf die Pflegestelle.
Unser Herz ist schwer und die Wohnung erscheint uns furchtbar leer, als wir wieder nach Hause kommen. Die uns zugestandene Bedenkzeit benötigen wir nicht mehr. Am nächsten Tag ist klar: Amy gehört von nun an zu unserem Leben. Trotzdem dauert es noch eine ganze Woche, bis wir sie endgültig zu uns nehmen können.
Plötzlich bekommen wir Panik, Hunderatgeber werden gekauft und mir fallen die Augen aus dem Kopf. Was es alles zu beachten gibt! Hektisch kaufen wir die Erstausstattung für unseren Hund. Ein Körbchen mit Kissen, Hundehalsband, mehrere Hundeleinen, Spielzeug, ein Napf für Trinken und Essen, selbstverständlich mit einem Gestell und noch viele weitere Sachen, die einem unverzichtbar erscheinen. Wir lassen ein kleines Vermögen in dem Tierladen unseres Vertrauens und ich wundere mich, wieviel Gedanken man sich heut zu Tage über die richtige Leine oder das Spielzeug macht. Früher warf man einen Tennisball und der Hund hechtete hinterher. Heute heißt es das ist Schädlich für die Zähne!
Regeln werden aufgestellt, die unter keinen Umständen gebrochen werden! Martin Rütter läuft bei uns hoch und runter und die Spannung steigt.
Und dann ist der Tag da an dem Amy endgültig in unser Leben tapst. Ich stelle der Pflegemutti ungefähr eine Million Fragen, bevor wir nach Hause fahren und dem Abenteuer Hund Tür und Herz öffnen.

Knapp zwei Jahre später bereue ich keinen Moment Amy ein zu Hause gegeben zu haben. Natürlich haben wir einige Regeln gebrochen und andere sind dazu gekommen. Einige Schuhe wurden zerkaut und manche Katzenmöbel mussten dran glauben. Aber jede Minute ist es wert! Nichts geht über den Moment wenn ich Nachmittags nach Hause komme und Amy schwanzwedelnd an der Tür bereit steht und mich begrüßt. Sie ist eine dankbare Seele und ich möchte unseren kleinen Wirbelwind nicht mehr missen!

Und unsere Katzen? Nach anfänglichem Gefauche herrscht jetzt eine gegenseitige Akzeptanz zwischen den dreien, es wird zusammen gespielt und ab und zu zusammen gekuschelt, allerdings nur wenn sie sich unbeobachtet glauben.

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Quelle des Bildes: Alexa Gr.

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Staten Strong – mehr als nur eine Wohltätigkeitsorganisation

Staten StrongJeder kennt wahrscheinlich die Berichte über Hurrikan Sandy, der letztes Jahr Ende Oktober auf den Bahamas, in Kuba und an der Ostküste der USA großen Schaden anrichtete. Wie die meisten verfolgte ich nur am Rande die Berichterstattung über den Hurrican. Ich schüttelte den Kopf über die Schneise der Zerstörung, die diese Naturgewalt zurückgelassen hatte und vergaß Sandy recht bald wieder. Es gab wichtigeres in meinem Leben. Amy steckte sich bei mir mit einem Virus an, bis dahin wusste ich gar nicht das Hunde sich vom Menschen anstecken können. Auf der Arbeit stand ein großes Event und mehrere andere Veranstaltungen an und der Alltag verschluckte mich gänzlich. Doch dann startete die Serie Sons of Anarchy im deutschen Fernsehen und bekanntermaßen verfiel ich dem Bikerepos mit Haut und Haaren. Ich begann zu recherchieren und folgte einigen Darstellern der Serie auf Twitter. Irgendwann scrollte ich mich durch die Fotos von Theo Rossi, er spielt Juan Carlos “Juice” Ortiz in Sons of Anarchy und fand dabei Bilder, die zeigten wie verherrend Sandy gewütet hatte. Auf einigen tauchte das Logo von Staten Strong auf. Theo Rossi, Kim Coates und auch Ron Perlmann engagierten und engagieren sich sehr stark für diese Organisation, die den Hurrican Opfern auf Staten Island schnell und unbürokratisch hilft. Ich war sehr beeindruckt von der Hingabe und Einsatzbereitschaft, die vor allem Theo Rossi an den Tag legt und suchte mir Informationen im Netz zusammen. Mich interessierte der Grund warum er sich für die Organisation stark machte. Die Antwort auf meine Frage fand ich in Wikipedia (ein Lob auf das Internet). Der Schauspieler stammt aus Staten Island und jetzt konnte ich sein Engagement, seine offensichtliche Betroffenheit, verstehen und nachvollziehen.

Mich berührten die Bilder, die schonungslos zeigten was die Menschen auf Staten Island alles verloren haben und jetzt darum kämpfen ihr Heim und ihre Existenz erneut aufzubauen. Mein erster Impuls diesen Leuten dabei zu helfen und beizustehen, scheiterte letztlich am Wohnort. Schließlich ist Deutschland nicht eben um die Ecke von New York. Ich entdeckte auf der Internetseite von Staten Strong einen Shop, in dem Sweater, Caps und T-Shirts mit dem Logo der Organisation angeboten werden und deren Erlös an diejenigen fließt, die so dringend Hilfe benötigen. Fest entschlossen einen kleinen Beitrag zu leisten, fügte ich ein Cappy meinem Warenkorb hinzu, scheiterte aber daran, dass ich in Deutschland wohne und noch nicht dorthin geliefert wird. Ich schrieb Staten Strong via Twitter, dass ich gerne helfen würde, aber leider kein Versand nach Deutschland angeboten wird. Postwendet bekam ich Nachricht, dass daran gearbeitet wird und das der Versand auch bald nach Deutschland möglich sei. Staten Strong arbeitet mit Hochdruck an der Umsetzung des weltweiten Versandes und sowohl Staten Strong als auch Theo Rossi halten ihre Follower auf dem neuesten Stand.

Einige werden jetzt denken, die Organiation ist wieder so ein Projekt eines Hollywoodstars, der sich darüber protegieren will, ich sehe das anders. Es wurden keine professionellen Pressemitteilungen verfasst oder aufpolierte Fotos mit den Opfern geradezu insziniert. Hier wurde tatkräftig angepackt wo es nötig war! Über Twitter und Facebook werden regelmäßig Fotos und Berichte gepostet, wo geholfen wurde und über die Fortschritte des Wiederaufbaus berichtet. Natürlich wird die Popularität der einzelnen Helfer und Unterstützer genutzt, aber warum nicht? Es ist für einen guten Zweck und man ist mit Herzblut dabei! Das ist es was für mich zählt.

Jeder muss letztlich für sich selbst entscheiden, ob und welche Organisation unterstützt wird. Mein Herz schlägt für Staten Strong, die Hilfsbereitschaft und der Wille den Leuten vor Ort wirklich zu helfen, ohne sich selbst zu profilieren hat mich restlos überzeugt.

Für alle, die mehr über Staten Strong erfahren wollen, hier die Links zu den einzelnen Seiten der Organisation:

http://www.statenstrong.com/
https://twitter.com/StatenStrong
http://www.facebook.com/StatenStrongGala?fref=ts

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Skyfall das 23. Abenteuer des legendären Agenten

skyfallEndlich ist es soweit, auch meine Generation hat ihren James Bond gefunden! Der moderne Agent benötigt keine schwimmenden Autos oder explodierenden Kugelschreiber. Er zeigt Gefühle und ist trotzdem kein Weichei. Zorn und Trauer sind ihm nicht fremd, er ist nicht unfehlbar und eigentlich ein total kaputter Charakter. Gerade deshalb liebe ich den “neuen” James Bond. Ich hoffe das uns Daniel Craig sehr lange als 007 erhalten bleibt, denn für mich gibt es keinen besseren Darsteller des James Bond als ihn.

Was musste dieser Film alles durchmachen, bevor er im Oktober 2012 in London Weltpremiere feiern durfte. Die Insolvenz des Filmstudios MGM war dabei nur ein trauiger Höhepunkt. Aber was soll ich sagen? Es hat sich mehr als gelohnt so lange auf den neuen James Bond zu warten! 50 Jahre nachdem Sean Connery Dr. No jagdte, übt sich Daniel Craig im Skyfall.  Und ich finde er macht dabei eine überaus gute Figur. Was wurde im Vorfeld  der Ära Craig, die ihren Anfang mit Casino Royal fand, über den smarten Schauspieler gelästert. Er ließ sich bei den Stunts doublen, war blond und seine Ohren gaben Anlass für Hohn und Spott im Presseblätterwald. Auch die Fans des berühmtesten Geheimagenten der Welt standen der Verpflichtung des gebürtigen Briten mehr als skeptisch gegenüber. Ich gehörte auch dazu. Für mich war, bis zu diesem Zeitpunkt, Sean Connery der beste Bond aller Zeiten. Besonders nach dem Pierce Brosnan Desaster Ende der 90er, war mir die Lust auf neue “Bond, James Bond-Abenteuer” gehörig vergangen. Kein Regisseur hatte es geschafft den Agenten ins neue Jahrtausend zu führen, zu sehr war man darauf bedacht, das Flair der alten Filme transportieren zu wollen. Die Ergebnisse der Vergangenheit zeigen, das man hier mehr als nur ein wenig scheiterte. Auch Daniel Craig tat sich in Casino Royal sowie in Ein Quantum Trost, sehr schwer James Bond dem anspruchsvollem Publikum glaubhaft zu verkörpern. Trotzdem war ich schlichtweg begeistert von seiner Art und Weise dem Agenten 007 Leben einzuhauchen und meine Skepsis verwandelte sich in schlichte Akzeptanz, nachdem ich Casino Royal gesehen hatte.
Es lag viel Arbeit vor dem Cast und auch vor der Crew, den Schaden, der durch die Ära von Pierce Brosnan verursacht wurde, wieder gut zu machen. Ich sehe Ein Quantum Trost, der mich schon vom Drehbuch her nicht überzeugte, als Lernprozess, der sich gelohnt hat.

Skyfall ist das Ergebnis dieses Prozesses und der Film ist es würdig im 50. Jubiläumsjahr von James Bond Premiere zu feiern. Das war mir bereits nach den ersten fünf Minuten klar, als ich gebannt im Kinosessel saß und den Atem anhielt.  007 rast mit einem Motorrad über die Dächer eines Basars, irgendwo in der Türkei und jagd einen Auftragsmörder, der sensible Daten über die Agenten des MI6 entwedet hat. Die Szene ist sowas von Typisch Bond, dass ich am liebsten laut applaudiert hätte.
Nachdem James, durch den Schießbefehl von M, versehentlich von der Agentin Eve angeschossen wurde und vom Dach des fahrenden Zuges stürzt, schließt sich nahtlos der allseits bekannte und doch immer anders interpretierte Vorspann eines James Bond Filmes an. Adels “Skyfall” jagd einem eine Gänsehaut über den Rücken und wird sich, meiner Meinung nach, nahtlos in die legendären und aufsehenerregenden 007 Titelsongs ganz vorne einreihen.
Die Chefin des MI6, kurz M genannt, muss sich für den Verlust ihres besten Agenten sowie für die Festplatte mit den Daten verantworten und erstmals wird die Hierarchie des Geheimdienstes näher beleuchtet, was ich sehr interessant fand. Mir wurde recht schnell bewusst, dass die Ablösung von Judy Dench als M in Skyfall unmittelbar bevorsteht. Ich persönlich finde es sehr schade, denn sie verkörpert die Chefin des MI6 hervorragend. Sie versteht es Strenge und Nachsicht, Gefühl und Härte in perfekter Harmonie darzustellen und steht hervorragend ihren “Mann” in dieser von Männern dominierten Welt. Das besondere Verhältnis zwischen ihr und James Bond wird in Skyfall angerissen und kurz thematisiert, lässt aber viel Raum für Spekulationen. Ich bin sehr gespannt was für eine Beziehung Gareth Mallory, ihr Nachfolger, zu James Bond aufbauen wird.
Erfreulich ist auch die Einführung von Eve Moneypenny, die einfach nur grandios gelungen ist. Der Handlungsbogen wurde perfekt insziniert und umgesetzt. Ebenfalls wieder mit dabei ist der Quartiermeister Q, doch wer einen alten Tattergreis erwartet erlebt eine Überraschung. Der junge, sympathische Computernerd mit verwuscheltem Haar und Brille hat so gar nichts gemein mit seinen Vorgängern. Er teilt auch nicht deren Leidenschaft für ausgefallene Waffen, wie explodierende Kugelschreiber oder ähnlichem Spielzeug. Der neue Q setzt lieber auf die moderne Infrastruktur der IT-Technologie und stattet Bond lediglich mit einer personalisierten Pistole und einem Peilsender aus. Diese Szene hat mir ein Lächeln entlockt und zeigt sehr deutlich, dass auch James Bond glaubhaft und authentisch im zweiten Jahrtausend angekommen ist. Vorbei sind die Zeiten von unsichtbaren Autos, wofür ich mehr als dankbar bin.

Ein Bösewicht darf auch in Skyfall nicht fehlen und kommt diesmal mit dem Namen Raoul Silva daher. Silva ist ein gefallener MI6 Agent der in Hongkong in Gefangenschaft geriet und gefoltert wurde. Um der Qual zu entgehen vergiftete er sich mit einer Zuyankalikapsel. Der Suizid schlug fehl und verätzte ihm Organe, Zähne und Knochen. Mit Hilfe einer Prothese kann er die Folgen der Vergiftung geschickt verbergen. Silva pflegt eine Hassliebe zu M, die er liebevoll Mutter nennt. Er fühlte sich damals von ihr verraten und sinnt auf Rache. Mit einem perfekten Plan treibt er seine Widersacher vor sich her und ist ihnen ständig einen Schritt voraus, bis Bond ihn schließlich zur Strecke bringen kann.
Javier Badem spielt Raoul Silva mit einer Ironie und der wohl dosierten Brise Wahnsinn, die einen schmunzeln lässt und es einem beinahe leid tut, als er von James in der Kapelle, im wilden Schottland, mit einem Messer niedergestreckt wird.

Skyfall ist anders als alle vorangegangen James Bond Filme und doch vereint dieser Film alle Merkmale eines typischen 007 Streifens. Die Drehbuchautoren haben es geschafft den Drahtseilakt zwischen Tradition und Moderne perfekt umzusetzen!

Skyfall ist seit dem 28. Februar 2013 überall auf DVD und Blue Ray erhältlich und ich kann diesen Film jedem nur empfehlen.

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Quelle des Bildes: I don’t own this http://impawards.com/2012/posters/skyfall.jpg

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