King – Tough, intelligent und diese Schuhe!

KingDetective Staff Sergeant Jessica King ist eine attraktive Mittdreißigerin und nimmt kein Blatt vor den Mund. Ihr loses Mundwerk bringt sie des öfteren in Schwierigkeiten und lässt sie auf der Karrieleiter unsanft einige Sprossen nach unten fallen.
Sie fristet ein trostloses Dasein  an der Telefonzentrale der Polizei und befindet sich karrieretechnisch auf dem Tiefpunkt. Die Tätigkeit ist eine harte Bestrafung für die leidenschaftliche Ermittlerin und sie beginnt mit ihrem aktuellen Ehemann Nummer 4, Danny Sless, darüber nachzudenken eine Familie zu gründen. Ihre Lebensplanung verkompliziert sich zusehends, als sie überraschend die Leitung der Major Crimes Task Force übernehmen soll, da sich ihr Vorgänger zu einem Ausraster vor laufender Kamera hinreißen ließ. Detective Sergeant Derek Spears ist nicht sehr begeistert von seiner Degradierung und das ihm ausgerechnet Jessica King vor die Nase gesetzt wird gefällt ihm noch weniger.
Doch die frischgebackene Chefin lässt sich nicht unterkriegen und zeigt schnell, das sie erstaunliche Führungsqualitäten besitzt.
Während Jessicas Karriere besser nicht laufen könnte, nehmen die Probleme in ihrem Privatleben weiter zu. Danny wird spielsüchtig, sie landet mit Spears im Bett und verliert auch noch das lang ersehnte Baby.

Jessica King ist eine Ermittlerin die erfrischend anders ist und sich nicht dafür schämt eine Frau zu sein. Sie spielt mit ihren Reizen, setzt sie gekonnt ein, wenn es ihr nötig erscheint und knackt jeden noch so harten Verbrecher im Verhör.
Ihre Vorliebe für High Heels und ihr Bedürfnis Schuhe zu kaufen, wenn es ihr nicht gut geht, ist wohl jeder Frau vertraut und lässt die eher unnahbare Polizisten erstaunlich menschlich wirken.
Ihr männliches Pendant ist Detective Sergeant Sperars, das absolute und nicht minder sympathische Gegenteil zu seiner Chefin. Er ist knurrig, anmaßend und ein teuflich guter Ermittler mit einem untrüglichem Instinkt.
Zwischen den beiden herrscht, trotz aller Gegensätze und verschiedener Ansichten, eine Akzeptanz und Anziehung, das sich der Zuschauer nichts sehnlicher wünscht die beiden endlich als Paar zu sehen. Man fragt sich unwillkürlich was Jessica King an ihrem Ehemann bloß finden mag, der ihr in keinem Lebensbereich das Wasser reichen kann.

Meiner Meinung nach war es ein absoluter Fehler die kanadische Serie nach 2 Staffeln nicht mehr weiter zu produzieren. Die Charaktere hatten ein wahnsinniges Potential zur Weiterentwicklung und mit Jessica King eine absolute Sympathieträgerin die ihresgleichen sucht.
Leider geht es vielen erfolgsversprechenden Serien so, wenn sie die anvisierten Einschaltquoten nicht vorweisen können, was ich in diesem Fall sehr schade finde.

Für alle, die sich das auf 21 Episoden begrenzte Vergnügen Jessica King bei der Arbeit nicht nehmen lassen möchten, wiederholt VOX die erste Staffel  von KING immer Mittwochs um 21:10 Uhr nach Rizzoli & Isles

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Rizzoli & Isles

RizzoliandIslesNormalerweise stehe ich Buchverfilmungen, die in Serie gehen, nicht sehr wohlgesonnen gegenüber. Sowohl Vampire Diaries als auch True Blood haben gezeigt, dass sich das Serienformat sehr weit von den Vorlagen wegentwickelt. Die Charaktere verlieren dadurch an Ursprung und Authentizität und haben mit den eigentlichen Figuren aus den Büchern wenig gemein.

Als ich jedoch hörte das die Jane Rizzoli Reihe von Tess Gerritsen in Serie gehen sollte, war ich hellauf begeistert. Das lag nicht zuletzt daran, das mir die beiden Hauptdarstellerinnen aus anderen Serien schon bekannt waren. Sasha Alexander spielte in den ersten zwei Staffeln von Navy CIS die Agentin Caitlin “Kate” Todd. Angie Harmon war mir bekannt als Ryan McBride in Baywatch Nights. Als ich den Teaser von Rizzoli & Isles auf Vox sah war für mich klar, dass ich die Serie kucken musste.

Dr. Maura Isles, Chefpathologin des Bundesstaates Massachusetts und Jane Rizzoli, Detective der Bostoner Mordkommission, verbindet eine ungewöhnliche Freundschaft. Jane stammt aus einer einfachen Arbeiterfamilie, Maura bewegt sich in den feinen Kreisen der Obeschicht von Boston. Während Jane sich pudelwohl unter den Männern des Policedepartments fühlt und mit ihrer ironischen und zynischen Art hervorragend hineinpasst, sticht Maura durch ihre elegante Kleidung und ihrer geschliffenen Art hervor.
Trotz, oder gerade wegen, dieser Gegensätze sind die beiden ein unschlagbares Team wenn es darum geht den Mördern das Handwerk zu legen.
Janes Partner im Polizeidienst sind Vince Korsak, ein alter Hase im Dienst und Barry Frost, ein unverbrauchter Detective dem bei den Autopsien, die von Maura durchgeführt werden, noch immer schlecht wird.
Janes jüngerer Bruder Frankie trägt ebenfalls die Uniform der Polizei, während der jüngste der Rizzolis, Tommy, das schwarze Schaf der Familie ist und im Gefängnis seine Strafe absitzt. Ab Staffel drei versucht er auf die ehrliche Seite des Lebens zu wechseln. Janes Mutter Angela zieht nach der Trennung von ihrem Mann in das Gästehaus von Maura und stellt das Leben der Pathologin mehr als einmal gründlich auf den Kopf.

Überhaupt spielt die Familie in der Serie eine große Rolle, selten gibt es eine Episode wo nicht mehrere Familienmitglieder der Rizzolis zusammentreffen.

Auch wenn sich die Story und die Charaktere von der Buchvorlage weit entfernt haben, sehe ich das bei dieser Serie nicht als Nachteil. Im Gegenteil. Die Figuren entwickeln sich mit viel Wortwitz, Ironie und einem Schuss Dramatik weiter und bieten uns Zuschauern das, was wir von einer Serie erwarten: Spannung und Spaß vor dem Fernseher. Dabei bleiben die Charaktere authentisch und verlieren auch nicht den Ursprung, der in der Buchvorlage von Tess Gerritsen zu Grunde liegt.

Die Dialoge zwischen Maura und Jane sind herrlich sarkastisch und ich muss immer breit grinsen wenn sich Frost und Korsak gegenseitig auf den Arm nehmen.

Eine Serie für alle die gute Unterhaltung schätzen, Fans von Crime Serien sind und Sarkasmus fließend sprechen.

Rizzoli & Isles läuft immer Mittwochs um 20:15 Uhr auf Vox.

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Nora Roberts – Abendstern

abendsternAbendstern ist der erste Band der Nachttriologie von Nora Roberts.

Drei Männer, ein Fluch und die Liebe. Die Zutaten für einen Nora Roberts Roman sind nicht neu und manch einer wird genervt aufstöhnen, aber ich muss gestehen ich liebe jeden einzelnen Roman von Nora Roberts den ich besitze und das sind einige. Selbstverständlich mag ich manche Bücher mehr als andere, aber das ist normal.
Weil mich die Erscheinungen neueren Datums nicht mehr wirklich fesseln konnten, muss ich zugeben das ich an Abendstern äußerst skeptisch herangegangen bin und das Buch lange unbeachtet in meinem Bücherregal stand.
Vor einigen Tagen habe ich mir ein Herz gefasst und mit der Triologie angefangen und auch wenn die Geschichte mich erst in der Mitte des Buches richtig fesstelte, konnte ich das Buch erst wieder aus der Hand legen, als ich die letzte Seite gelesen hatte.

Caleb Hawkins und seine Freunde Fox O´Dell und Gage Turner wachsen zusammen in der beschaulichen Kleinstadt Hawkins Hollow in Maryland auf. Alle drei wurden am selben Tag geboren und sind befreundet seit sie denken können. In der Nacht vor ihrem zehnten Geburtstag schleichen sie sich in den nahgelegenen Wald, zu einer Lichtung auf der ein Heidenstein steht, der sie schon immer magisch angezogen hat.
Sie schwören sich an diesem mystischen Ort Blutsbrüderschaft und befreien, durch das Vermischen ihres Blutes, einen jahrhundertealten Dämon. Einzig ein in drei Teile gespaltener Edelstein bewahrt sie vor dem sicheren Tod.
Verängstigt laufen sie nach Hause und vertrauen sich ihren Eltern an, die ihnen ihre Geschichte glauben, denn die Folgen der mystischen Begegnung sind unübersehbar.

Seit seiner Befreiung in jener Nacht sucht der Dämon alle sieben Jahre das Städchen Hawkins Hollow auf und verbreitet Angst und Schrecken. Die Bewohner können sich nach der Woche der Zerstörung nur Bruchstückenhaft an die Ereignisse erinnern und verdrängen die Vorkommnisse.
Caleb, Fox und Gage betreiben in ihren Möglichkeiten Schadensbegrenzung und bedienen sich der übersinnlichen Gaben, die sie seit dem denkwürdigen Abend auf der Waldlichtung entwickelt haben, um dem Dämon Einhalt zu gebieten.
An ihrer Seite stehen drei außergewöhnliche Frauen Quinn, Leyla und Cybil, deren Schicksal mit Hawkins Hollow und den Männern untrennbar verbunden ist und weiter zurück reicht, als sie sich am Anfang ihrer Begegnung vorstellen können.

Der Prolog des Buches nahm mich direkt auf die Reise in dieses mystische und geheimnisvolle Abenteuer, das in den Folgekapiteln leider etwas an Fahrt verlor und ab der Mitte des Buches wieder voll durchstartete. Nora Roberts versteht es die einzelnen Charaktere zueinander finden zu lassen ohne das es billig oder Plump wirkt.
Einzig die Handlungsweise und Gefühlswelt von Quinn Black wurde meiner Meinung nach vernachlässigt, was mich an manchen Stellen verwirrte und ich mir die Frage stellte was der Antrieb für Quinns Handlungsweise ist.

Selbstverständlich kommt die Romantik nicht zu kurz! Nora Roberts geht mit einem unglaublichen Fingerspitzengefühl ans Werk das ihresgleichen sucht! Eine herrliche und willkommene Abwechslung zu den deftig umschriebenen Liebesszenen von JR Ward in den Black Dagger Romanen.

Das erste Buch der Nacht Triologie macht definitiv Lust auf mehr, auch wenn es an manchen Stellen zu langatmig wirkt und man als Leser das Gefühl hat nur an der Oberfläche der Geschichte zu kratzen. Ich bin sehr gespannt auf Nachtflamme, dem zweiten Buch der Triologie und erwarte mehr an Spannung und Nervenkitzel.

Die Leser, die die Zeit-Triologie von Nora Roberts verschlungen haben, wird die Nachttriologie mit Sicherheit gefallen sowie den Einsteigern in das Universum von Nora Roberts.

Abendstern (Originaltitel: Sign of Seven 01. Blood Brothers)
Buch 1
Seitenzahl: 384
Blanvalet Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3442369398
ISBN-13: 978-3442369393
Preis: 8,95 €

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Ein kleiner Frühlingsgruß

Heute Morgen überraschte mich meine liebe Kollegin mit diesem netten, kleinen Frühlingsgruß:

FrühlingsboteJetzt habe ich zumindest in meinem Büro den Frühling zu Gast!

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Hawaii five O – Alter Name, neues Image

Hawaii_five_OManchmal sind die Wege unergründlich wie man zu einer Serie kommt, die man eigentlich gar nicht kucken will.

Als bekannt wurde dass die in den 70er und 80er Jahren erfolgreiche Serie, mit Jack Lord in der Hauptrolle des Steve McGarrett,  neu aufgelegt wird, schüttelte ich den Kopf. Wieder so ein Remake mit gelackten Hollywoodstars, deren gebleichte Zähne eine ganze Straße ausleuchten könnten dachte ich bei mir und ignorierte die gesamte Staffel 1 des neuen Teams von Hawaii five O hartnäckig. Schließlich erzählte mir eine Kollegin von der Serie und schwärmte mir von dem “neuen” Steve McGarrett vor, gespielt von Alex O’Loughlin, der auch die Hauptrolle in der Vampirserie Moonlight inne hatte und ich beschloss zumindest eine Folge zu kucken.
Was soll ich sagen? Ich war begeistert!
Der Wortwitz, die ständigen Diskussionen zwischen Danny Danno Williams und Steve, die an ein altes zänkisches Ehepaar erinnern, machen die Serie zu einem wahren Fernsehvergnügen.
Steve McGarrett jun. ist ein harter Hund, seines Zeichens Navy Seal, der in die Fußstapfen seines Vaters tritt und die Spezialeinheit der Insel leitet. Meist schießt er zuerst und stellt dann die Fragen, ein Grund weshalb sein besonnener Partner Danno ständig kurz vorm Nervenzusammenbruch zu stehen scheint.
Komplettiert wird die Spezialeinheit durch ein zweites Team, Chin Ho Kelly ein ehemaliger Police Detective, der zu Unrecht der Korruption verdächtigt wurde und seinen Job bei der Polizei an den Nagel hängen musste.
Einzig seine Cousine, Kona Kono Kalakaua glaubte an seine Unschuld und setzte sich dafür ein, dass er zur Spezialeinheit Five O wechseln konnte.

Der zentrale Handlungsbogen aller Staffeln ist die Ergreifung von Wo Fat, der Steves Vater ermordete sowie die Lösung um die wahre Identität von Shelburne. Zumindest letzertes wird in Episode 1 von Staffel 3 aufgelöst. Der Zuschauer staunt nicht schlecht, als offenbart wird, wer hinter dem Decknamen steckt.
Weitere Fragen werden aufgeworfen, z. B. warum Shelburne Wo Fat nicht tötet als die Gelegenheit besteht und Steve tut sich schwer damit das Rätsel zu lösen.
Neben dem roten Faden der Story werden rasant und mit viel Action aktuelle Mordfälle auf der Insel gelöst, während gleichzeitig das Privatleben der Hauptcharaktere mit der Arbeit kollidiert, was oft zu Verwicklungen führt.

Man merkt als Zuschauer dass Hawaii Five O aus dem gleichen Stall wie die Navy-CIS Reihe kommt, was nicht zuletzt daran liegt, das die Charaktere aus Navy CIS L.A. hin und wieder als Gastars auftreten.
Manchen Serienjunkies ist es vielleicht schon aufgefallen das sowohl Navy CIS L.A. als auch Hawaii Five O vom selben Autohersteller gesponsort werden. Auch die Ausrüstung beider Serien, zum Beispiel die Comperausrüstung, ist ähnlich gestrickt. Man erkennt deutlich die Parallelen zwischen den beiden Serien.

Obwohl es offensichtliche Gemeinsamkeiten zwischen Navy CIS L.A. und Hawaii five O zu geben scheint, lohnt es sich beide Serien anzuschauen. Denn die Charaktere in der Neuauflage von Hawaii 5-0 sind vielschichtig, haben extremes Entwicklungspotential, zeigen viel Selbstironie und sowohl die Action als auch die Romantik kommen nicht zu kurz.

Mich hat dieses Remake auf ganzer Linie überzeugt! Für alle die Actionserien lieben und Anhänger des Navy CIS Universums sind, ist diese Serie ein absolutes Muss.

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London – eine Stadt die einem den Atem raubt

UndergroundBuckingham Palast, Big Ben, Tea Time und die Royals. Daran denkt man automatisch wenn der Name der Hauptstadt des United Kingdom fällt. Aber London ist soviel mehr! Als ich mich im Dezember 2010 mit meiner besten Freundin auf das Erlebnis London einließ, hätte ich mir niemals träumen lassen wie sehr mich diese Metropole begeistern würde. Damals hatten wir nur 10 Stunden Aufenthalt in London, was für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie das Haus of Parliament oder den Buckingham Palast vollkommen ausreichte. Aber ich wollte mehr, am besten alles und als es Zeit war Abschied zu nehmen wäre ich am liebsten geblieben. Ich hatte Schwierigkeiten mich wieder an meinen Alltag zu gewöhnen und für mich war klar, diese Stadt habe ich nicht zum letzten Mal besucht.
Im Dezember 2012 flog ich erneut für 3 Tage an die Themse und leider verging die Zeit wieder viel zu schnell! Zumindest reichte diesmal die Zeit um mehr von London zu sehen.

Elmwood_HotelAls Übernachtungsmöglichkeit kann ich das Elmwood Hotel am Argyle Square empfehlen. Das Hotel ist ca. 500 m von der St. Pancrass/Kings Cross Station entfernt. Der Preis für 3 Übernachtungen im Doppelzimmer lag bei 80 Pfund pP, ein absoluter Spitzenpreis für die zentrale Lage. Der Empfang an der Rezeption ist sehr freundlich und nett. Die Zimmer sind klein und sauber, zum schlafen und duschen ist der Platz absolut ausreichend. Der Check-In ist ab 14:00 h möglich, ist man früher am Hotel kann man sein Gepäck kostenfrei unterstellen. Das gilt jedoch nicht beim Check-Out, hier sind 5 Pfund pro Gepäckstück fällig! Mein einziger Kritikpunkt am Elmwood Hotel.
Das Frühstück, von dem man in London nicht viel erwarten sollte, wird in einem kleinen Speisesaal serviert und darf, an Londoner Maßstäbe gemessen, als üppig bezeichnet werden. Der Toast wird noch warm serviert, auf Nachfrage werden weitere Toastscheiben gereicht. Joghurt, Tee, Kaffee, Säfte, Kornflakes, Wurst, Käse sowie verschiedene Marmeladensorten runden das Angebot ab.

KingsCrossNach dem Frühstück ist Sightseeing angesagt! Der Bahnhof Kings Cross, als Harry Potter Fan ein absolutes Muss, ist die erste Station auf dem Städtetripp und stolz lasse ich mich an dem Gepäckwagen unter dem Hinweisschild Platform 9 3/4 fotografieren. Ein wirklich erhebender Moment.
Kings Cross liegt nahe der St. Pancrass Station, die am 1. Oktober 1868 in Betrieb genommen wurde. Der Bahnhof ist imposant und definitiv einen Blick wert.

Der nächste Weg führt zur U-Bahnstation von Kings Cross. Ohne das weit verzweigte U-Bahnnetzwerk kommt man in London nicht weit. Ein kleiner Tip, ab 9:30 Uhr kosten die Tageskarten für Zone 1+2 rund 1,50 Pfund weniger.
In den U-Bahnstation findet man, bei den Automaten für die U-Bahntickets, Flyer mit dem Plan der Londoner U-Bahn. Auf den ersten Blick besteht er nur aus farbigen Linien, aber mit jeder Nutzung der Tube fällt der Umgang damit leichter.
Keine Angst wenn man die Falsche Bahn erwischt, beim nächsten Halt einfach aussteigen. Findet man sich alleine überhaupt nicht zurecht gibt es auch genug Mitarbeiter vor Ort, die einem sehr freundlich und kompetent Auskunft geben.

Was viele Touristen in London begeistert, ließ mich eher kalt. Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett hat mich nicht vom Hocker gerissen. Im Gegenteil! Ich war sehr enttäuscht von dem nicht vorhandenen Flair des Hauses und dem Arrangement der Figuren. Zweifelsohne sind die Abbilder der Stars sehenswert und unerreicht in ihrer Perfektion, aber für 30 Pfund pro Person habe ich definitiv mehr erwartet! Zudem ist es nicht möglich sich mit allen Figuren fotografieren zu lassen. Die britische Königsfamilie, Barack Obama und auch die männlichen Stars Robert Pattinson und Taylor Lautner sind nur mit einem selbst auf dem Bild, wenn man sich von dem Fotografen vor Ort ablichten lässt. Das Bild kann am Ende des Besuchs erworben werden.
Das Gruselkabinett und eine Wagenfahrt durch die Geschichte Londons fand ich jedoch sehr interessant.

Sherlock_Holmes_MuseumNach dem Besuch bei Madame Tussauds bietet es sich an, das legendäre Haus vom berühmtesten Detektiv der Welt zu besichtigen. Die beiden Attraktionen liegen nicht sehr weit voneinander entfernt und die Statue von Sherlock Holmes weist einem den Weg, die direkt vor dem Eingang der ältesten U-Bahnstation Londons steht. Die Baker Street selbst versprüht leider nicht mehr den Charme der vergangenen Epoche, als Pferdekutschen über das Kopfsteinpflaster holperten und Frauen mit Reifröcken bekleidet über die Gehwege flanierten, aber ein Hauch dieser Zeit schwingt noch immer zwischen den Häusern. Sherlock Holmes ehemaliges zu Hause beherbergt ein Museum über den Detektiv und ist zur Besichtigung frei gegeben.

London_Eye_Big_BenZurück in der U-Bahn geht es in Richtung Westminster Station. Von hier aus erreicht man bequem zu Fuß das House of Parliament und somit auch den Big Ben, das London Eye, die Westminster Abbey, die Downing Street, Horse Guards und ein wenig weiter geradeaus den Trafalgar Square.
Für mich ist das House of Parliament und Big Ben jedes Mal das absolute Highlight einer Londonreise. Ich liebe dieses imposante Gebäude und bin jedes Mal vor Ehrfurcht erstarrt wenn ich davor stehe. Das London Eye als solches ist eine echte Attraktion, weil es einen grandiosen Blick über die Skyline der Stadt bietet. Am Abend erstrahlt das London Eye in verschiedenen Farben und ist ein begehrtes Objekt für garantiert außergewöhnliche Fotos.

Oxford_StreetIn der Weihnachtszeit ist die Oxford Street ein richtiges Highlight mit all den geschmückten Fassaden der großen Einkaufshäuser. Ich bekam vor Staunen den Mund nicht mehr zu. London lässt sich etwas einfallen um die Touristen, die aus aller Welt in die Stadt strömen, zu beeindrucken. Hier findet Frau und auch Mann alles was das modebewusste Herz begehrt. Der Londoner Schick ist einzigartig auf der Welt und hat mich direkt angesprochen. Ich hätte mich ohrfeigen können, dass ich mein Budget für die Reise nicht höher angesetzt hatte, denn in der Oxford Street kann man die Kreditkarten glühen lassen und den Geldbeutel in die Magersucht treiben!
Auch die Technikfreaks kommen auf ihre Kosten. Ich habe noch nie einen so großen Apple Store gesehen wie in der Haupteinkaufsmeile von London. Ein Traum für jeden Anhänger des angebissenen Apfels.

In den Seitenstraßen der Oxford Street gibt es mehrere Filialen des Spaghetti House. Der Service ist hervorragend, die Kellner sowie die Chefin des Restaurants sehr zuvorkommend und höflich, das Preis- Leistungsverhältnis stimmt auch. Wer sich nicht auf eine kulinarische Erlebnisreise begeben möchte und lieber der bekannten italienischen Küche treu bleibt, ist im Spaghetti House genau richtig.

St.James-ParkTag 2 beginnt mit einem stärkenden Frühstück und erneut wird sich in das Gewühl von London gestürzt. Die Wachablösung beim Buckingham Palast ist ein sehenswertes Spektakel und lohnt sich, auch wenn einem bei Minustemperaturen die Nase abfriert. Mit viel Glück sieht man vielleicht mehrere Mitglieder der Königlichen Familie. Am Palast liegt direkt der St. James Park. Sehr idyllisch und perfekt um der Hektik der Großstadt eine Zeitlang zu entfliehen. Egal bei welchem Wetter, ein Spaziergang lohnt sich immer.
Weiter geht es in Richtung Tower und Tower Bridge. Die Anlage des Towers von London ist sehr weitläufig, weshalb ich davon abrate sie während eines kurzen Städtetrips zu besichtigen. Von außen ist ein Blick in die Anlage möglich und man saugt mit jedem Atemzug die Geschichte des Landes in sich hinein.
Ein kurzer Spaziergang entlang der Themse und die Tower Bridge kommt in Sicht. Der Wind pfeift einem um die Ohren, wenn man über die Brücke flaniert und innehält, um die Geschichte der Brücke auf den angebrachten Tafeln zu lesen. Für mich war es ein absoluter Traum die Tower Bridge zu überqueren und ich war sehr beeindruckt.
Anschließend führt der Weg, mit der U-Bahn, kreuz und quer durch London zur Tottenham Court Road, durch die Oxford Street, zur Westminster Abbey, dem New Scotland Yard und zum Schluss nach Covent Garden, der überdachten Markthalle.
Der Tee aus dem Tea Palace kann ich sehr empfehlen und ich decke mich hier immer mit Vorräten ein, bevor an den Ständen, wo es von Nippes bis echte Antiquitäten alles zu kaufen gibt, vorbeigeschlendert wird.

Picadilly_CircusAm Abend verschlägt es mich zum Picadilly Circus und es ist um mich geschehen. Neben dem House of Parliament mein liebster Platz in London. Hier tobt das Leben, das Flair dieses Ortes ist schier unglaublich! Gerne würde ich mir Karten für ein Musical kaufen, doch die Zeit drängt und ich verschiebe das Musical auf das nächste Mal.

Tag 3 beginnt und leichte Wehmut macht sich bei mir breit. Nach dem Frühstück wird ausgecheckt und ein letztes Mal fährt mich die U-Bahn an die Lieblingsorte dieser Reise. Passend zu meiner Stimmung fängt es an zu regnen, aber auch das gehört zu einem Londonbesuch dazu.
Kurz nach 15:00 Uhr Londoner Zeit heißt es Abschied nehmen. Der Shuttleservice bringt mich von der Victoria Station zum Flughafen.

Diese Stadt lebt die Geschichte und die Historie wie keine andere. Die Menschen sind extrem höflich, zuvorkommend und nett! Allein der Mentalität der Londoner wegen lohnt es sich der Metropole einen Besuch abzustatten. Ich liebe die Fahrten in der U-Bahn, man kommt leicht mit den Mitfahrern ins Gespräch und ich sitze gerne auf meinem Platz und höre den leise geführten Unterhaltungen zu. Die allgemein verbreitete Ansicht Engländer seien steif und zugeknöpft, kann ich nicht bestätigen. Das Gegenteil ist der Fall. Blickt man sich suchend in der Gegend um, wird man höflich angesprochen ob man Hilfe benötigt oder rempelt ein Engländer dich an, entschuldigt er sich direkt.

Ich spreche zu London keine Empfehlung aus, denn das hat die Stadt an der Themse nicht nötig!
Eines ist sicher, wenn jemand einmal in London zu Besuch war, kehrt er immer wieder dorthin zurück!

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Quelle der Bilder: Alexa Gr.

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Die Flüsse von London – Ben Aaronovitch

Die_Flüsse_von_LondonAlles was nur im entferntesten mit London zu tun hat interessiert und fasziniert mich. Ich liebe diese Metropole und als ich den Titel des Buches las, fackelte ich nicht lange und kaufte es!

Peter Grant, frisch gebackener Police Constable in London, ist heilfroh dem Schreibdienst CPU als zukünftigen Arbeitsplatz noch einmal entkommen zu sein. Er staunt nicht schlecht als sich sein neuer Boss Thomas Nightingale als letzter Zauberer von London entpuppt.
Der junge Police Constable selbst verfügt über eine magische Veranlagung deren er sich nicht bewusst ist und übt, unter der Anleitung von Inspektor Nightingale, fleißig Zaubersprüche bei denen er öfter einmal sein Handy explodieren lässt. Doch neben seiner Ausbildung zu einem echten Zauberer muss er allerlei Fälle mit magischem Hintergrund lösen. Da wären die Götter der Themse die es zu besänftigen gilt, ein Nest von Vampiren in Purley erfordert seine ganze Aufmerksamkeit und Amoklaufende Geister gehören ebenfalls zu Peters Aufgabengebiet.

Das Buch ist leicht zu lesen, voll von britischem Humor und hat so gar nichts mit der Welt von Harry Potter gemein. Die Geschichte spielt im London von heute und der Autor versteht es den Gegensatz von Altertum und Moderne, den die Hauptstadt des Empires in sich vereint, perfekt zu vermitteln. Er gibt einem das Gefühl, selbst am Covent Garden über die Piazza zu spazieren oder eine der unzähligen Brücken, die die beiden Ufer der Themse verbinden, zu überqueren. Peter Aaronovitch versteht es dem Leser die Geschichte der Stadt näher zu bringen ohne Oberlehrerhaft zu wirken. Er überlässt es seinen sympathischen Charakteren den Leser auf eine Stadtrundfahrt, durch die bewegende Geschichte der Metropole, mitzunehmen.

Das schöne, wenn man das Buch zu Ende gelesen hat, ist das Wissen das die Geschichte um den Zauberlehrling weitergeht. Es gibt noch zwei weitere Bände der Peter Grant Reihe Schwarzer Mond über Soho und ein Wispern in der Baker Street.

Das einzige was mich an dem Buch gestört hat, sind die 40 Seiten langen Kapitel. Für jemanden wie mich die von Kapitel zu Kapitel liest, ein recht ordentliches Pensum am Abend.

Dieses Buch kann ich jedem Krimi- und Fantasyliebhaber empfehlen sowie allen, die England und London im besonderen mögen.

Die Flüsse von London (Originaltitel: Rivers of London)
Band 1
Seitenzahl: 480
Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN-10: 3423213418
ISBN-13: 978-3423213417
Preis: 9,95 €

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Lilien im Sommerwind – Jedes Jahr wieder

NoraRoberts_Lilien_im_SommerwindEs ist gar nicht so einfach über das Lieblingsbuch eine Rezension, oder das was ich dafür halte, zu schreiben.
Das musste ich gerade feststellen, als ich zum fünften Mal den ersten Satz dieses Beitrags gelöscht habe.
Meine Ausgabe von Lilien im Sommerwind ist total zerlesen, so oft habe ich dieses Buch schon in der Hand gehabt. Im Urlaub ist es immer dabei und spätestens im Frühherbst eines Jahres habe ich es mal wieder gelesen.
Viktoria Tory Bodin wurde mit dem “zweiten Gesicht” geboren, eine Gabe die bei ihr als Kind schon sehr ausgeprägt ist. Sie wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, ihr Vater arbeitet als Farmer, die Mutter  kümmert sich um Haus und Herd, hilft jedoch heimlich bei der prominenten Familie Lavelle wenn es nötig ist und bessert das kümmerliche Einkommen der Familie damit etwas auf.
Der Sommer hält Einzug in Progress, Tory ist 8 Jahre alt und freundet sich mit Hope Lavelle, dem Augapfel der alteingesessenen und machtvollen Familie Lavelle, an. Während die Mutter von Hope die ungewöhnliche Freundschaft mit sorgenvoller Miene betrachtet und eine Abneigung gegen das vernachlässigte Kind hegt, sieht Hopes Vater der Freundschaft gelassen entgegen.
Die beiden Freundinnen sind eng miteinander verbunden, Seelenverwandte, was Hopes Zwillingsschwester Faith so gar nicht gefällt. Doch die ungleichen Mädchen lassen sich davon nicht beeindrucken und verabreden sich immer wieder um Abenteuer auf ihren Fahrrädern und dem nahe gelegenen Sumpf zu erleben.
Eines dieser Treffen endet in einer Tragödie, Tory führt Polizei und Eltern zum Fundort von Hopes Leiche, die missbraucht und erwürgt im Sumpf zurückgelassen wurde. Der Mörder wird nie gefunden und Viktorias Familie verlässt die Stadt.

Achzehn Jahre später kehrt Tory an den Ort ihrer Kindheit zurück und eröffnet dort ein eigenes Geschäft. Progress hat sich auf den ersten Blick nicht verändert, die Lavelles haben noch immer große Macht, die Schönheitskönigin und das ehemalige hässliche Entlein der High School, Dwight Frazier, sind verheiratet und noch dazu das Bürgermeisterpaar.
Die Ankunft von Tory löst in der beschaulichen Kleinstadt große Unruhe aus und lässt die Ereignisse eines längst vergangenen Sommers auf erschreckende Weise wieder lebendig werden.
Tory beschließt den Morden, die dem von Hope erschreckend ähneln, auf den Grund zu gehen und benutzt ihre Gabe als Waffe gegen den Serienkiller. Sie muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und kommt dem Mörder näher als sie ahnt.

Das erste Mal als sich dieses Buch las, war ich wie elektrisiert und konnte es nicht aus der Hand legen. Nora Roberts versteht es ihre Charaktere lebendig werden zu lassen und man durchlebt als Leser den Schrecken von Torys Visionen, die Liebe zu Cade und die Traurigkeit über eine verlorene Kindheit. Man spürt regelrecht den heißen Sommerwind, riecht die Baumwolle auf den Feldern der Lavelles und hört das glockenhelle Lachen von Kindern, die ihre Ferien genießen.

Mich hat vor allem die weibliche Hauptperson, Viktoria Tory Bodeen, angesprochen. Ich hatte direkt einen Draht zu ihr und sie war mir auf Anhieb sympathisch. Ich bin tief beeindruckt von ihrem Willen sich nicht unterkriegen zu lassen, das sie niemals aufgibt und für ihre Träume kämpft. Ihr Vater konnte sie auch mit schwersten Misshandlungen nicht brechen und ich habe schlicht und ergreifend großen Respekt vor der 26 jährigen jungen Frau, die sich den Dämonen der Kindheit entgegen stellt. Es erfordert Mut dorthin zurück zu kehren wo man herkommt und den hat Tory haufenweise, auch wenn sie am Anfang der Geschichte noch nicht ahnt, wieviel Kraft in ihr steckt.  Ihre Reise in die Vergangenheit wird zu einem mitreißenden Abenteuer, an dessen Ende die Erkenntnis steht wer sie wirklich ist. Man geht diesen tragischen, lustigen und spannenden Weg gerne mit der geheimnissvollen Frau, die am Ende des Buches nicht nur ihrer toten Freundin Frieden schenkt, sondern auch die Liebe ihres Lebens findet.

Das Buch wurde im Jahr 2007, mit Claire Forlani (CSI New York, Navy CIS L.A.) als Viktoria Bodeen, verfilmt. Selbstverständlich habe ich den Film gesehen und war sehr enttäuscht. Viele Handlungsbögen wurden nicht aufgegriffen, andere dafür ausgedehnt, so dass der Zauber des Buches im Dschungel von Hollywood verloren ging.

Für alle die neugierig geworden sind:

Nora Roberts
Lilien im Sommerwind (Originaltitel: Carolina Moon)
Taschenbuchausgabe
Heyne Verlag
Seitenzahl: 560
ISBN-10: 3453873335
ISBN-13: 978-3453873339
Preis: 9,99 €

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Homeland – Vorsicht Suchtgefahr

HomelandEndlich eine Top Serie aus den USA, die recht zügig den Weg nach Deutschland gefunden hat!

Der seit 2003 im Irak vermisste Marinesoldat Nicholas Brody wird bei der Erstürmung eines Terroristenverstecks befreit. Er kehrt als Held in seine Heimat zurück und wird von den Medien gefeiert. Nick ist von nun an das Sinnbild der Hoffnung für die in den Krieg einberufenen Soldaten. Doch Carrie Mathison, CIA-Agentin mit unkonventionellen Ermittlungsmethoden, besitzt Informationen das ein amerikanischer Kriegsgefangener von Terrorisisten “umgedreht” worden ist. Sie ist der festen Überzeugung das es sich hierbei um Nicholas Nick Brody handelt.
Nach außen hin präsentieren sich die Brodys als perfekte amerikanische Familie, die ihr Leben dort aufnehmen wo es 8 Jahre vorher geendet hat. Doch fernab vom Blitzlicht und den Aufnahmen der Kameras wird ein anderes Bild gezeichnet.
Jessica Brody leidet unter der Entfremdung zu ihrem Ehemann und hat große Probleme mit der Veränderung, die Nick durch Folter und Einsamkeit durchgemacht hat. Er ist ein gebrochener Mann, der versucht sich in seinem Leben zurechtzufinden, was ihm durch die Rolle als Repräsentant der US Army nicht gerade erleichtert wird.
Während die Tochter der beiden, Dana, sich einem fragwürdigen Freundeskreis zuwendet, mit Drogen experimentiert und gegen ihre Mutter rebelliert, zieht sich der Sohn, Chris, in sich selbst zurück und versucht mit der Angst, die er vor seinem eigenen Vater zu verspüren scheint, fertig zu werden.

All die kleinen Familiendramen verfolgt Carrie am Bildschirm ihres PCs, da ihr eine vierwöchige Überwachung für Nicholas Brody genehmigt wurde. Sie ist von Nicks Persönlichkeit und Angewohnheiten faziniert, verfolgt aber weiterhin jeden Hinweis, der den Beweis erbringen könnte, das er von seinen Peinigern “herumgedreht” wurde und für den al Qaida Terroristen Abu Nazir arbeitet.
Schließlich endet die Frist für die Überwachung, sie kann ihren Vorgesetzten nicht dazu bewegen eine Verlängerung zu genehmigen und Carrie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei kommen sich Carrie und Nick sehr nah und ein perfides Katz und Maus Spiel beginnt. Wer ist hier Jäger und wer der Gejagte? Die Grenzen verschwimmen, wer sagt die Wahrheit und wer ist ein Meister der Täuschung?

Nach der Ausstrahlung von Folge 7 Die Hütte am See sind für den Moment einige Fragen geklärt, doch unwillkürlich fragt sich der Zuschauer ob wirklich alles so ist wie es scheint. Genau das macht den Reiz dieser Serie aus und saugt einen in den Strudel von Vaterlandsehre, Verrat und dem Wunsch nach der Normalität des Alltags.
Die Macher der Serie verstehen es mit neuen Komponenten und Charakteren die Handlung undurchsichtig erscheinen zu lassen, den Spannungsbogen langsam und stetig aufzubauen und treiben die Story gleichzeitig gnadenlos an.

Claire Danes und Damien Lewis sind die idealen Besetzungen für die Rollen der CIA Agentin Carrie Mathison und Nicholas Nick Brody. Es herrscht eine Harmonie und Spannung zwischen den beiden, das man förmlich das Zischen und Knistern hören kann wenn sie aufeinandertreffen.
Besonders Claire Danes, die mir vor allem aus der Fernsehserie Willkommen im Leben und dem Film Romeo und Julia im Gedächtnis geblieben ist, hat sich mit der Rolle der Carrie Mathison ein weiteres Denkmal in der Film- und Fernsehwelt geschaffen.

Wer der Meinung ist, Homeland in eine Schublade mit der Navy CIS Familie stecken zu können irrt sich gewaltig. Diese Serie ist anders, facettenreicher und wirkt weniger durch Action und Schusswechsel, sondern überzeugt durch die Ränkespiele der Politik und den Beziehungen der Charaktere untereinander.

Ich kann die Serie jedem empfehlen der auf subtile, patriotische Thrillcrime-Serien steht.

Homeland wird seit dem 3. Februar 2013 immer Sonntags, 23:15 Uhr auf Sat 1 ausgestrahlt.

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Tatort mit Til – Geht das gut?

Tatort-SchweigerSonntag Abend kurz nach 8! Die Spannung steigt, es ist Zeit für den Tatort. Alles ist diesmal ein wenig anders, denn Til Schweiger steht vor seinem Tatortdebut bei der legendären Krimireihe. Passend dazu der Titel “Willkommen in Hamburg”.
Der Elite Polizist Nick Tschiller zieht aus familiären Gründen von Frankfurt nach Hamburg und stolpert direkt in einen brisanten Fall von Kinderprostitution. Sein neuer Partner, der niedergeschossen das Krankenhausbett hütet, aber Nick trotzdem mit den modernen Waffen des Internets zur Seite steht, ist das absolute Gegenteil vom nuschelnden Kommissar, der zuerst zu handeln scheint und dann denkt.
Die Handlung ist rasant und ungewohnt blutig. Die Maschinenpistolen der Gangster kommen nicht zur Ruhe und das Aufprallen der Patronenhülsen auf dem Asphalt lässt einem die Ohren klingeln. Hollywood Feeling prallt auf Deutsches Fernsehen und ist sehr amüsant anzusehen. Besonders die Szene in der Nick Tschiller einem Transporter hinterher rennt, um die entführte Prostituierte zu retten, hat bei mir unkontrollierte Lachsalven hervorgerufen.
Nick rennt und rennt, schnauft nicht einen Moment vor Anstrengung und schießt während seines Sprints locker aus der Hüfte das hintere Fenster des Kastenwagens kaputt. Er hechtet weiter dem Fahrzeug, das ordentlich beschleunigt, hinterher und macht unglaublicherweise Boden gut, überholt letztlich das Fahrzeug, schafft es die seitliche Schiebetür aufzureißen und sich ohne Anstrengung in den Innenraum zu schwingen. Eine Glanzleistung möchte ich anmerken, ohne auch nur einen Schweißtropfen zu vergießen und das alles während der Wagen mindestens 50 km/h fährt. Beachtlich und beängstigend die Kondition des neuen Kommissars.
Neben den verborgenen Sprintkünsten Tschillers weist er auch Hulkähnliche Kräfte auf, wie er uns Zuschauern wenig später im Badezimmer eines Hotels eindrucksvoll beweisen kann.
Der aufgespürte Bösewicht trickst ihn aus, klassisch macht Nicks Hinterkopf mit einem Gewehrkolben Bekanntschaft. Natürlich kann das einen Nick Tschiller nicht lange außer Gefecht setzen und schnell kommt er wieder zu Bewusstsein, mit Handschellen an einen, fest in der Wand verankerten, Handtuchhalter gekettet. In der Badewanne liegt seine Kollegin und ehemalige Freundin, ermordet. Selbstverständlich befindet sich ein Sprengsatz in dem kleinen Kabuff, der unerbittlich runtertickt. Tschiller mobilisiert alle außerirdischen und irdischen Kräfte, reißt die Halterung aus der Wand, ohne auch nur eine Fließe zu zerstören und stürmt aus der Todeszelle. Doch dann stoppt er, die Uhr der Bombe zeigt 3 Sekunden bis zur Explosion, reißt seine Tote Freundin aus der Badewanne und rennt ins Schlafzimmer. Effektvoll explodiert in diesem Augenblick der Sprengsatz hinter ihm und hüllt ihn in eine Staubwolke.
Zwischen den Actionszenen ist auch Zeit für Zwischenmenschliches. Der knallharte Polizist schafft es nicht seiner Teenagertochter ein Ei auf den Punkt genau zu kochen und zeigt bei deren Liebeskummer seine softe Seite.
Am Ende siegen die Guten gegen die Bösen, auch hier mit ordentlich viel Action, Maschinenpistolen und dem Kampf Mann gegen Mann. Auch das Frühstücksei beugt sich dem Siegeswillen von Nick Tschiller, kapituliert und lässt sich perfekt zubereiten.

Der erste Tatort mit Til Schweiger wird in einigen Augen mit Pauken und Trompeten durchgefallen sein.
Ich fand ihn jedoch richtig gut, abgesehen von einigen unlogischen Handlungen, die mittlerweile als Tradition bei der Tatortreihe anzusehen sind.
Das Einsatzteam Hamburg hat eindrucksvoll bewiesen, wie es geht dem angestaubten Image und sozialkritisch angehauchten Drehbüchern entgegenzuwirken. Amüsant, witzig, Tempo- und Actionreich, genau das was ich sehen möchte!
Das einzige, was mich gestört hat waren die Slomoszenen, die muss ich nicht unbedingt haben. Deutschland kann auch Hollywood, bitte mehr davon!

[ratings]
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